Polarlichter über Stuttgart? Das steckt hinter dem lilafarbenen Leuchten
In Stuttgart hat ein violettes Licht den Nachthimmel zum Leuchten gebracht. Aber waren das wirklich Polarlichter – oder verbirgt sich dahinter etwas ganz anderes?
Leuchtend und lila erstrahlte der Himmel in der Nacht auf Dienstag über Stuttgart. Sogar in einem Video wurden die vermeintlichen Polarlichter festgehalten. Zahlreiche Medien hatten zunächst auch über das Himmelsphänomen berichtet. Doch schnell stellt sich heraus, dass sich hinter den angeblichen Nordlichtern sich eine beinah banale Erklärung versteckt: Lichtsmog.
Keine Polarlichter über Stuttgart: Lichtsmog lässt Himmel lila erscheinen
Wie die Stuttgarter Zeitung aufklärt, liegt die Ursache für das lila Leuchten in Stuttgart-Bad Cannstatt direkt. Dort nutzt der VfB Stuttgart spezielle LED-Lampen, um den Rasen der MHP-Arena zu beleuchten. Diese Lichter sollen das Tageslicht in der dunklen Jahreszeit ersetzen, um den Fußballplatz in der kurzen Saisonpause des Vereins bestmöglich zu pflegen. Durch die Bestrahlung wird auch indirektes Streulicht erzeugt, das den Nachthimmel künstlich aufhellt.
Sicherlich spielen aber auch andere Leuchtemissionen eine Rolle bei dem bunten Nachthimmel über Stuttgart. Neben den üblichen Straßenlaternen, Leuchtanzeigen und Gebäudebeleuchtungen sorgt auch der Weihnachtscircus, der derzeit unweit des Cannstatter Wasens kampiert, für eine spektakuläre Beleuchtung. Wie echo24.de bereits berichtete, strahlt auch dieser den Himmel lila an.
Polarlichter in Baden-Württemberg nicht unwahrscheinlich: Sonnenaktivität erhöht Chance
Die Chance auf die Sichtung von echten Polarlichtern gab es zuletzt Anfang Dezember. Das Phänomen entsteht, wenn geladene Teilchen aus der Sonne auf das Magnetfeld der Erde treffen und die Atmosphäre zum Leuchten bringen. Die verschiedenen Farben entstehen durch unterschiedliche Gase in verschiedenen Höhen: Sauerstoff erzeugt grünes oder rotes Licht, Stickstoff oft violette oder blaue Farbtöne.
Zuletzt hatten Experten vorhergesagt, dass eine hohe Sonnenaktivität für Polarlichter in Deutschland rund um die Weihnachtszeit sorgen könnte. Für Weihnachten hatte die Prognose zum Beispiel einen geomagnetischen Sturm über etwa fünf Tage gezeigt.
Mit der vorhergesagten Intensität dieses Sturms könnten auch im Dezember noch einmal echte Polarlichter über Deutschland zu sehen sein. Um diese wirklich erkennen zu kennen, braucht es jedoch klares Wetter und einen wolkenlosen Blick auf den Nachthimmel.
Stimme.de