Sonnensturm
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Polarlichter an Weihnachten: Chance auf seltenes Himmelsphänomen steigt

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Statt Schneeflocken könnten zu Weihnachten Polarlichter über Deutschland tanzen. Denn ein heftiger Sonnensturm kündigt das astronomische Spektakel für die Feiertage an.

von Michaela Grottker und dpa

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Schnee-Fans müssen jetzt stark sein. Denn die Prognosen für weiße Weihnachten in der Region Heilbronn und Hohenlohe stehen in diesem Jahr bisher alles andere als gut. Ein kleines Weihnachtswunder könnte es aber dennoch in diesem Jahr geben: Experten rechnen mit Polarlichtern rund um die Festtage.

Leuchtender Himmel: Experten rechnen mit Polarlichtern an Weihnachten

Wissenschaftler haben bereits vor einigen Tagen mehrere besonders große und aktive Sonnenflecken entdeckt. Die Flecken deuteten darauf hin, dass es in den kommenden Tagen einen Sonnensturm geben könne, hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 4. Dezember mit. „Dann gebe es auch die Möglichkeit, dass Polarlichter in Deutschland sichtbar sein könnten.“

Wie entstehen Polarlichter? Die Polarlichter entstehen, wenn nach Eruptionen auf der Sonne Wolken aus elektrisch geladenen Teilchen Richtung Erde rasen. Diese Teilchen werden vom Magnetfeld der Erde zu den Polen gelenkt und regen in der oberen Atmosphäre Luftmoleküle zum Leuchten an. Die verschiedenen Farben entstehen durch unterschiedliche Gase in verschiedenen Höhen: Sauerstoff erzeugt grünes oder rotes Licht, Stickstoff oft violette oder blaue Farbtöne.

Zusammen seien die Flecken so groß wie eine 1859 entdeckte Sonnenfleckenregion, die damals zum stärksten gemessenen Sonnensturm der vergangenen Jahrhunderte geführt hatten.

Polarlichter im Advent: Wann treffen die Sonnenwinde auf die Erde? 

Nach den Berechnungen der Experten könnten die neu registrierten Sonnenwinde die Erde schon in den kommenden Tagen erreichen. Laut dem NOAA Space Weather Prediction Center könnte beim Aufprall auf der Erde eine geomagnetische Aktivität der Stärke G2 bis G3 gemessen werden. Kurzum: Damit wären die Polarlichter deutlich weiter im Süden sichtbar, als sonst auch. Bereits im November war das farbige Spektakel in Baden-Württemberg sichtbar gewesen.

Gegenüber „Focus Online“ hat Meteorologe Jan Schenk bereits eine Prognose aufgestellt, wann es in Deutschland erneut mit dem leuchtenden Anblick so weit sein könnte. Seiner Einschätzung zufolge liegt der Schwerpunkt in der zweiten Adventshälfte. An Weihnachten zeigt die Prognose bis zu fünf Tage einen geomagnetischen Sturm. „Das ist ein richtig starkes, ein richtig großes Ereignis“, erklärt Schenk in dem Bericht. 

Sonnensturm könnte für Polarlichter an Weihnachten sorgen: Spielt das Wetter mit? 

Damit das leuchtende Weihnachtswunder jedoch Wirklichkeit wird, spielen noch ein paar andere Faktoren eine Rolle. Die Bewölkung in etwa. Zum aktuellen Wetter an Weihnachten lässt sich zum aktuellen Stand bisher jedoch noch keine stichfeste Aussage treffen, wie Melissa Wirtz, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst, gegenüber der Heilbronner Stimme verriet. 

Tipps zur Beobachtung von Polarlichtern

Wenn der Himmel klar ist, aber die Polarlichter mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind, kann man mit einem Smartphone-Foto oft mehr erkennen. Mit einigen Tipps kann das gelingen:

  • Handy auf eine stabile Fläche legen (zum Beispiel auf eine Fensterbank) 5
  • So lange belichten wie möglich 5
  • Für beste Ergebnisse sollte es so dunkel wie möglich sein 5

„Die Frage ist, wie sich die Sonnenfleckengruppe, die man südlich des Äquators sieht, entwickelt“, sagte Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen. Das sei noch unklar. Die Anzahl der Flecken auf der Sonne ist von der Sonnenaktivität abhängig, die sich innerhalb eines elfjährigen Zyklus ändert.

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