Wetter-Kapriolen im April: Skifahren im Schwarzwald möglich
Die Temperaturen hatten gerade sommerlich anmutende Rekordwerte erreicht, dann kam der Winter nach Baden-Württemberg zurück. Im Schwarzwald hat ein Skilift geöffnet. Doch es gibt auch Schattenseiten.

Nur wenige Tage nach einem Wochenende mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen konnten Wintersportfreunde im Schwarzwald nochmals die Skier anschnallen. Zugegeben, zunächst nur für einen Abend auf dem Kandel, mit 1241 Metern Höhe der höchste Berg des Mittleren Schwarzwalds. Aber immerhin für vier Stunden unter Flutlicht.
"Eigentlich wollten wir schon abbauen", sagte Martin Dold, der zufriedene Betreiber des Kaibenlochliftes, am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben schöne 20 Zentimeter Schnee und ich denke, heute gibt es einen guten Abend." Schon kurz nach Öffnung des rund 400 Meter langen Skihangs zogen mehrere Dutzend Skifahrende ihre Bögen.
Dold will es vom Wetter abhängig machen und kurzfristig entscheiden, ob er den kleinen Ankerlift auch in den kommenden Tagen in Betrieb nimmt. In wenigen Tagen spätestens soll aber wirklich Schluss sein mit der Bahn in dieser Saison: "Ich denke, wenn dieses Wochenende rum ist, motten wir sie ein", sagte Dold. "Dann werden die Bügel weggemacht und die kleinen Lifte abgebaut, die Pistenbullys kommen in die Garage und dann ist auch Feierabend."
Eigentlich war die Wintersportsaison im Schwarzwald schon vor Wochen beendet worden – mit einer durchwachsenen Bilanz.
13 Unfälle durch Regen, Hagel und Eis auf der A5 – mehrere Verletzte
Unterdessen kam es am Mittwochabend infolge heftiger Regen-, Hagel- und Graupelschauer zu einer Serie an Unfällen auf der A5 im Westen des Landes. Bei 13 Unfällen sind sieben Menschen leicht verletzt worden. Insgesamt waren bei den Unfällen bei Rastatt, Appenweier und Ettenheim von Mittwochabend bis in die frühen Morgenstunden am Donnerstag 20 Fahrzeuge mit 30 Insassen beteiligt, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Sachschaden belaufe sich auf etwa 230.000 Euro.
Die Sicht der Verkehrsteilnehmer war laut einer Mitteilung der Polizei vom Donnerstag durch die Witterung und die Dunkelheit stark eingeschränkt. Die A5 bei Appenweier war nach den Unfällen in Richtung Süden zeitweise komplett gesperrt, am Donnerstagmorgen war sie jedoch laut dem Polizeisprecher wieder freigegeben.
Deutscher Wetterdienst rechnet mit weiteren Schneefällen, Glätte und Frost
Der Donnerstag bringt erneut winterliches Wetter mit Schnee und Glätte in Teile Baden-Württembergs – andernorts kann es regnen. Auch kurze Gewitter, zum Teil mit Graupel oder kleinem Hagel und Windböen bis 60 Stundenkilometer sind möglich, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstagvormittag auf seiner Webseite mitteilte.
Laut Vorhersage fällt bis Donnerstagmittag Schnee im Schwarzwald, auf der Alb und im Allgäu oberhalb rund 600 bis 800 Metern. Lokal werden bis zu zehn Zentimeter Neuschnee erwartet. Zudem kann es auf den Straßen glatt werden. Autofahrer müssen in der Nacht zum Freitag örtlich mit Glätte durch überfrierende Nässe rechnen. Oberhalb von etwa 600 Metern kann es zu leichtem Frost kommen. Die Tiefstwerte liegen bei +5 bis -3 Grad.
Wettervorhersage für die Region: Am Sonntagmorgen wird's kalt
Laut den DWD-Meteorologen bleibt es in der Region auch in den kommenden Tagen kühl und unbeständig. Bis Donnerstagabend werden Auflockerungen erwartet. Die Höchsttemperaturen klettern auf maximal 10 Grad, nachts sinken die Temperaturen auf 4 Grad.
Ähnlich geht es am Freitag weiter. Dann steigt die Regenwahrscheinlichkeit wieder an. Bis zum Abend werden Windböen erwartet. Auch am Samstag bleibt es laut der Prognose kühl, trüb und regnerisch. Richtig kalt wird es in der Nacht auf Samstag: Die DWD-Meteorologen erwarten in der Region Werte um 1 Grad. In anderen Teilen des Landes könnte es mit -4 Grad noch einmal richtig winterlich werden. Dafür zeigt sich ab Sonntag wieder häufiger die Sonne.