Mild, nass und windig – Weiße Weihnachten fällt dieses Jahr ins Wasser
Das Sturmtief "Zoltan" ist mittlerweile weitergezogen, dennoch bleibt es auch weiterhin sehr nass und windig. Über ein Winter-Wonderland konnten sich die Menschen dagegen an Weihnachten 2010 freuen, wie diese Archivfotos zeigen.

Weiße Weihnachten fallen in diesem Jahr ins Wasser. Zum Fest bleibt es nass und windig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag vorhersagte. "Es ist seit Jahren wie verhext, Schnee an Weihnachten scheint flächendeckend in Deutschland einfach nicht mehr möglich zu sein", sagte der DWD-Meteorologe Marcel Schmid. Langeweile komme beim Wetter dennoch nicht auf.
Weiße Weihnachten sind in der Region Heilbronn und Hohenlohe schon immer selten. An der Wetterstation Öhringen wurden "weiße Weihnachten" seit 1947 nur in fünf Jahren gemessen, in Heilbronn gab es drei Mal weiße Weihnachten.
Tief verschneit zeigte sich die Region an den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2010, wie die Fotos in dieser Bildergalerie zeigen.
Das Wetter an Weihnachten 2023: Sehr mild und nass
Zwar habe sich das Sturmtief "Zoltan" mittlerweile ins Baltikum verabschiedet, dennoch bleibe Deutschland im Einflussbereich einer Luftmassengrenze. An dieser kommt es laut Schmid am Samstag in einem Streifen in etwa von der Nordsee bis zum Erzgebirge zu länger anhaltenden Niederschlägen. "Teils schneit es nach Osten zu bis in tiefe Lagen und im Erzgebirge mitunter unwetterartig." In der Nacht setze sich die Luftmassengrenze nordostwärts in Bewegung und starkes Tauwetter setze ein.
In der Region Heilbronn und im Hohenlohekreis bleibt es in den nächsten Tag mal mehr, mal weniger nass. Bis einschließlich zweiten Weihnachtsfeiertag fällt immer wieder Regen - am Samstag, Sonntag und am ersten Weihnachtsfeiertag verteilt über den ganzen Tag. An Heiligabend dominiert dem Experten zufolge bei acht bis zwölf Grad sehr mildes Wetter. Am Dienstag steigen die Chancen, dass es zumindest für einige Stunden trocken bleibt.
Auch der Wind bleibt ein Thema. In den nächsten Tagen werden verbreitet starke bis stürmische Böen zwischen 55 und 70 Stundenkilometer erwartet, im Bergland können die Sturmböen 100 Stundenkilometer erreichen und im Schwarzwald sind weiterhin orkanartige Böen möglich. "Erst im Laufe des zweiten Weihnachtsfeiertages geht dem Wind von Westen allmählich die Puste aus", so der Meteorologe weiter.
Tiefausläufer über Deutschland
An den Weihnachtsfeiertagen ziehen dem Meteorologen zufolge immer wieder Tiefausläufer über Deutschland hinweg. Das Wetter gestalte sich deshalb weiterhin wechselhaft. Durch die Zufuhr von Atlantikluft bleibe es außerdem sehr mild. Die Schneefallgrenze liegt laut Schmid jenseits der Gipfellagen der Mittelgebirge. Sie sinke erst am zweiten Weihnachtsfeiertag im Norden und der Mitte Deutschlands wieder auf etwa 1000 Meter ab.
Bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag bleibe es in Deutschland sehr windig, warnte der Meteorologe. Zeit- und gebietsweise drohten weiterhin stürmische Böen, örtlich auch Sturmböen.