Nach Vorfall mit Machete auf Stuttgarter Frühlingsfest: "Unser Sicherheitskonzept hat sich bewährt"
Ein Mann zog am Wochenende auf dem Stuttgarter Frühlingsfest eine Machete. Trotz Kontrollen an den Eingängen konnte er sie auf das Gelände schmuggeln. Was das für die Sicherheitskonzepte auf Volksfesten bedeutet.

Am Wochenende kam es auf dem Frühlingsfest in Stuttgart zu einem Vorfall, bei dem ein Mann auf dem Gelände mit einer Machete hantierte. Beamte hatten über Video beobachtet, wie der 19 Jahre alte Mann während einer körperlichen Auseinandersetzung ein Messer zog.
Der Mann wurde am Samstagabend "vorläufig festgenommen", erklärt Jens Lauer von der Polizei Stuttgart gegenüber der Heilbronner Stimme. Dabei handelt es sich aber lediglich um vorläufigen Gewahrsam. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß.
Er erhält nun eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz und Verdacht auf Bedrohung, sagt Lauer. Er habe zwar niemanden konkret bedroht – also er sei nicht wild fuchtelnd über das Gelände gelaufen – aber alleine, dass er die Waffe dabei hatte, reiche dafür aus. Der weitere Verlauf des Falls liege nun bei der Staatsanwaltschaft.
Wie konnte der Mann eine Machete auf das Frühlingsfest in Stuttgart bringen?
Auf dem Festgelände herrscht ein strenges Sicherheitskonzept. Wie kann es daher sein, dass der Mann die Machete mit auf das Gelände bringen konnte? "Der hat das Messer aus dem Hosenbund gezogen", sagt Polizeisprecher Lauer. Zwar würden Sicherheitsleute bei Betreten des Geländes einen Blick in die Taschen werfen, eine körperliche Untersuchung wie etwa am Flughafen finde aber nicht statt.
"Unser Sicherheitskonzept hat sich über Jahre hinweg bewährt und wird regelmäßig hinterfragt, korrigiert und angepasst", erklärt eine Pressesprecherin der Veranstaltungsgesellschaft "in.Stuttgart" gegenüber der Heilbronner Stimme. Doch nach dem Vorfall mit der Machete werde es keine Veränderung geben, denn: "Nach Abstimmung mit der Polizei können wir sagen, dass das Sicherheitskonzept und das Kamerasystem auf dem Frühlingsfest funktioniert haben."
Eine Minute bis zur Festnahme: So funktioniert das Sicherheitskonzept auf dem Stuttgarter Frühlingsfest
Zwischen der Entdeckung des Vorfalls bis zur Festnahme des Mannes sei nur eine Minute vergangen. Weitere Abstimmung mit Polizei und Sicherheitsdienst werde es dennoch geben.
Der 19 Jahre alte Syrer ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Rheinland-Pfalz gemeldet und dort wegen Körperverletzung aktenkundig geworden.
Machteten-Mann auf Cannstatter Wasen – Sicherheitskonzept für Heilbronner Volksfest wird nicht angepasst
In rund zwei Monaten startet am 5. Juli das Heilbronner Volksfest. Veranstalter Karl Maier vom Göckelesmaier-Festzelt hat aber nach dem Machteten-Vorfall keine Pläne, das Sicherheitskonzept auf dem Volksfest zu verschärfen. "Ja, so etwas sollte nicht passieren. Aber es sollte jedem klar sein, dass Großveranstaltungen nicht derart zu schützen sind", sagt Maier gegenüber der Heilbronner Stimme. Sicherheitsvorkehrungen könnten nur bis zu einem gewissen Grad Vorfälle dieser Art verhindern. "Die Polizei ist non-stop hier, und trotzdem ist es passiert."
Es gebe keine Zutrittsüberwachung auf dem Volksfest. Das sei bei fünf Eingängen nicht zu leisten und auch finanziell nicht möglich, so Maier. Aber es gebe eine Hausordnung, darum darf das Security-Personal auch in Taschen schauen. "Wir tun unser Möglichstes", betont Maier. Polizei und Security sind vor Ort. Aber ganz zu verhindern sei so ein Vorfall auf einer Großveranstaltung nicht. Maier: "Dann muss man sich Zuhause einsperren."


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