Lucha will kostenlose Corona-Tests für Lehrer, Kinder und Erzieher
Das Gesundheitsministerium will Lehrern, Erziehern und Kindern an Schulen und Kitas kostenlos Selbsttests zur Verfügung stellen. Damit sei nun die Umsetzung eines umfassenden Testkonzepts für Schulen und Kindertagesstätten möglich, betonte Lucha.

"Damit können die Betroffenen bei Symptomen eine Selbsttestung zu Hause vornehmen und bleiben bei positivem Testergebnis der jeweiligen Einrichtung fern", sagte Minister Manne Lucha am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Ermöglicht werde der Eigengebrauch von Schnelltests durch eine Anpassung einer Verordnung durch den Bund. Damit sei nun die Umsetzung eines umfassenden Testkonzepts für Schulen und Kindertagesstätten möglich, betonte der Grünen-Politiker. "Nun können wir die geplante Öffnung von Grundschulen und Kindertagesstätten nach dem Faschingsferien mit einer erweiterten Teststrategie begleiten."
Lucha kündigte an, mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Donnerstag darüber diskutieren zu wollen. Die beiden hatten sich zuletzt einen öffentlichen Schlagabtausch über den Umgang mit Kitas und Grundschulen und die Teststrategie geliefert.
Notärtzin: Luchas Schnelltest-Plan ist nicht ausreichend
Die Tübinger Notärztin Lisa Federle hat den Plan von Sozialminister Manne Lucha als nicht umfassend bezeichnet. „Menschen mit Symptomen gehören zum Arzt. Schnelltests sind dazu gedacht, um mit Corona infizierte Menschen ohne Symptome herauszufischen, damit sie andere nicht anstecken“, sagte Federle am Mittwoch in Tübingen. Die ganze Zeit werde davor gewarnt, dass viele Menschen auch symptomlos ansteckend seien. „Hier müssen wir ran. Ich erwarte, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein Machtwort spricht“, erklärte Federle.
Federle hatte in der zweiten Corona-Welle mit Hilfe von Spendengeldern Corona-Schnelltests gekauft und bietet seitdem in der Tübinger Innenstadt kostenlose Schnelltests für jedermann an. Die Aktion wurde vom baden-württembergischen Sozialministerium in der Vorweihnachtszeit auf weitere Städte ausgedehnt. Das Projekt findet Federle zufolge bundesweit Nachahmer, beispielsweise in Reutlingen, Pfaffenhofen oder Groß-Gerau.