Umfrage zum BaWü-Check: Kultur-Ausgaben müssen auf den Prüfstand
Schwimmbäder schließen, Kliniken gehen in die Knie und der Bus kommt nicht mehr: In Zeiten klammer Kassen geht es auch für den Kulturbetrieb darum, Synergien zu prüfen und Kosten zu senken, meint unser Autor.

Es ist richtig, dass in den allgemeinen Spardebatten alle staatlichen Subventionen auf den Prüfstand kommen. Die repräsentative Umfrage unter der baden-württembergischen Bevölkerung macht zwar den Stellenwert und die Bedeutung kultureller Einrichtungen deutlich, doch horrende Ausgaben für Sanierungen oder Neubauten lehnen die Menschen aus nachvollziehbaren Gründen ab.
Es ist ein deutliches Signal, dass zwei Drittel der Befragten bei den Zuschüssen für Museen und Theater Sparpotenzial erkennt. Darüber muss sich niemand wundern. Wenn Schwimmbäder aus Kostengründen geschlossen werden, muss auch die Kultur mit Einschnitten rechnen: Den Menschen liegt eine Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur, die Gesundheitsversorgung oder die Ausstattung von Schulen und Bädern eben mehr am Herzen.
Ba-Wü-Check: Nur 30 Prozent halten ein Kulturangebot im eigenen Ort für wichtig
Die Kultur-Verantwortlichen sollten diese Bewertung nicht mit einem Schulterzucken abtun. Es sollte sie eher alarmieren, wenn nur 30 Prozent ein gutes kulturelles Angebot im eigenen Ort für besonders wichtig erachten. In Zeiten, in denen harte Einschnitte für die Bevölkerung drohen, muss alles auf den Prüfstand. Solche Zeiten können auch positive Aspekte bieten: Was brauchen wir wirklich? Und kann es nicht auch im Kulturbetrieb mehr Synergieeffekte geben?

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