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Abschaffung der Maskenpflicht: Diskussion ohne Augenmaß

  
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Die Maskenpflicht muss schrittweise abgeschafft werden, meint unser Autor.

Es ist eine Diskussion, die scharf geführt wird: Die einen sehen in der Maskenpflicht angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen eine Verletzung der Grundrechte und fordern, sie sofort überall abzuschaffen. Die anderen warnen davor und schätzen die Infektionsgefahr weiterhin als hoch ein, vor allem durch die Ausbreitung der indischen Delta-Variante.

Das Augenmaß ist dabei verloren gegangen. Studien legen nahe, dass Kontaktbeschränkungen und das Maskentragen die Pandemie wirksam eingedämmt haben. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie stellt aber klar: "Unter freiem Himmel kann bei Einhalten des Sicherheitsabstandes auf den Mundschutz verzichtet werden."

Eine Abschaffung der Maskenpflicht muss kommen, das steht außer Frage. Aber es sollte schrittweise gelockert werden: Zuerst muss die Tragepflicht im Freien wegfallen, dann erst in Innenräumen. Mit den Schulen zu beginnen, wie es einige derzeit fordern, ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse.

Viel wichtiger ist jedoch: Vorschriften, die nicht eingehalten werden, sind wirkungslos. Das zeigt ein Spaziergang durch die Heilbronner Innenstadt. Die Maskenpflicht gilt dort zwar noch, doch inzwischen hält sich fast niemand mehr daran. Gegen fehlende Kontrollen ist auch die sinnvollste Vorgabe nutzlos.

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