Mitschüler getötet: Ermittler berichten über Fall an Offenburger Schule
Nach der Attacke eines bewaffneten Schülers sind noch Fragen offen. Ermittler wollen jetzt erstmalig bei einer Pressekonferenz über den Fall Auskunft geben. Wird das Motiv des Verdächtigen dann etwas klarer?

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Schüler im badischen Offenburg wollen Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag (11.00 Uhr) über den Stand der Ermittlungen berichten. Ein 15 Jahre alter Schüler wird verdächtigt, den Gleichaltrigen in einer sonderpädagogischen Schule erschossen zu haben. Der tatverdächtige Deutsche sitzt seither wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft. Fünf Tage nach der Bluttat gibt es noch viele Fragen, beispielsweise zur Tatwaffe.
Der Leiter des Polizeipräsidiums Offenburg, Jürgen Rieger, und die Leiterin der Staatsanwaltschaft Offenburg, Iris Janke, werden bei der Pressekonferenz in der Stadt im Ortenaukreis Auskunft geben, wie die Polizei mitteilte. Sie richtete in dem Fall die Sonderkommission mit dem Namen «Mühlbach» ein.
Schüsse in Offenburg: Waffe soll aus dem familiären Umfeld stammen
Als Motiv gaben die Ermittler zunächst Eifersucht an. Die Schusswaffe soll aus dem familiären Umfeld stammen. Unklar ist bisher beispielsweise, ob sie gemeldet war und rechtmäßig aufbewahrt wurde. Nach Informationen der «Bild» handelt es sich bei der vermuteten Tatwaffe um ein Erbstück des Großvaters des Angreifers.
Die Attacke soll sich in der 9. Klasse des Tatverdächtigen abgespielt haben. Der Jugendliche soll in sein Klassenzimmer gekommen sein und seinem Mitschüler mit einer Handfeuerwaffe unvermittelt in den Kopf geschossen haben. Das 15 Jahre alte Opfer wurde von insgesamt zwei Schüssen getroffen, hatten die Ermittler mitgeteilt.
Schulpsychologen und Lehrer betreuen Schüler
Die betroffene Schule öffnete am Montag wieder, allerdings fand kein normaler Unterricht statt. Schülerinnen und Schüler seien vor der Schule von ihren Lehrkräften abgeholt und anschließend mit Unterstützung von Schulpsychologen in ihren Klassen betreut worden, sagte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg.
Auch für die nächsten Tage sei geplant, die Schülerinnen und Schüler vor der Schule von ihren Klassenlehrern abholen und sie in die Klassenzimmer begleiten zu lassen. «Es wird zunehmend mehr Unterricht geben, um sich dem Schulalltag wieder anzunähern», sagte die Sprecherin.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) soll am Mittwoch die Mitglieder des Innenausschusses über den Stand der Ermittlungen informieren.


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