Blitzermarathon: In Baden-Württemberg blitzt es knapp 14.000 Mal
Beim Blitzermarathon sind waren seit Wochenbeginn Hunderte von Polizisten in Baden-Württemberg unterwegs, um Temposünder auf frischer Tat zu erwischen. Jetzt liegt eine erste Bilanz vor.

Mit mobilen und stationären Kontrollen sollten Temposünder am Freitag besonders genau ins Visier genommen werden. Am Haupttag einer europaweiten Aktionswoche, umgangssprachlich auch bekannt als Blitzermarathon, ging die Polizei vor allem vor Schulen, Kitas und Altenheimen gegen Autofahrende vor, die zu schnell unterwegs waren. Auch im Stadt- und Landkreis Heilbronn wird der Verkehr bis zum 21. April strenger überwacht.
Am Samstag legte das Innenministerium eine erste Bilanz vor: Demnach sind in Baden-Württemberg am Freitag 13.659 Fahrzeuge geblitzt worden - 430 mehr als im Vorjahr. Landesweit gab es demnach 425 Kontrollstellen. Knapp 1000 Polizistinnen und Polizisten sowie Beschäftigte der Kommunen waren im Einsatz. Mehr als 400.000 Fahrzeuge wurden kontrolliert. 113 Fahrverbote wurden ausgesprochen.
Blitzermarathon: Wohin die Bußgelder fließen
Baden-Württemberg beteiligte sich damit an der europaweiten Aktionswoche. Bei der Verkehrssicherheitsaktion «sicher.mobil.leben» wurde am Mittwoch zudem der Fokus auf den Güterverkehr gelegt. 5492 Fahrzeuge wurden kontrolliert, 2407 Verstöße wurden registriert.
Wie hoch die Einnahmen der Stadt Heilbronn aus Geschwindigkeitsverstößen während des Blitzermarathons sind, ist nicht bekannt, da diese nicht gesondert erfasst werden. Die Gesamteinnahmen aus Verwarnungs- und Bußgeldern belaufen sich jährlich auf rund 3,3 Millionen Euro, teilte die Pressestelle auf Stimme-Nachfrage mit.
Wie überzeugt ist die Polizei vom Blitzermarathon?
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält den "Blitzermarathon" für wenig geeignet, die Zahl der Raser-Unfälle zu verringern. "Eine zeitlich begrenzte Geschwindigkeitsmessung führe zwangsläufig nicht zu nachhaltigen Veränderungen im Fahrverhalten." Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch eine Studie der Universität Passau. Demnach wirken Blitzmarathons zwar, allerdings nicht besonders lange.
Auch das Polizeipräsidium Heilbronn erwartet nur einen zeitlich begrenzten Effekt. Damit Temposünder nicht wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen, erfordere es einen ganzheitlichen Ansatz. "Dieser umfasst eine kontinuierliche und regelmäßige Überwachung, sowie Verkehrserziehung und Aufklärung", sagt ein Polizeisprecher.