„Schadet dem Ansehen“
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

„FKK-Swinger-Urlaub“ mit Mannheimer Politiker: Dachverband übt scharfe Kritik

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Stadtrat Julien Ferrat lädt im Mannheimer Amtsblatt zu einem „FKK-Swinger-Urlaub“. Gegen die Vermischung von Nacktkultur und Sex wehrt sich jetzt der Deutsche Verband für Freikörperkultur.

Von vlu 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat hat im städtischen Amtsblatt zu einem „FKK-Swinger-Urlaub“ in Südfrankreich als Bildungsreise eingeladen. Der Deutsche Verband für Freikörperkultur (DFK) kritisiert das Vorhaben jetzt scharf und wehrt sich gegen die Vermischung von Nacktkultur mit sexuellen Praktiken.

Mannheimer Politiker plant „FKK-Swinger-Urlaub“: FKK-Verband übt scharfe Kritik

Erst lud der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat zu einem „unvergesslichen FKK-Swinger-Urlaub mit interessantem Politik-Programm“ ein, dann legte er mit einem geplanten Sex-Trainingslager nach. Mit diesen Plänen wandte sich der im Online-Handel tätige 33-Jährige an die Medien und löste damit eine breite Berichterstattung aus. 

Jetzt meldet sich der DFK mit scharfer Kritik zu Wort. Verbandspräsident Alfred Sigloch teilt mit, der Verband distanziere sich „ausdrücklich“ von Ferrats Verbindung einer FKK-Bildungsreise mit einem Sex-Trainingslager. Jene Vermischung sei „irreführend“ und „schadet dem Ansehen der Freikörperkultur in der Öffentlichkeit“, heißt es in der Pressemitteilung gegenüber der Heilbronner Stimme.

Sigloch teilt weiter mit: „Der DFK lehnt es entschieden ab, FKK als Deckmantel für Swinger-Aktivitäten oder gar Sex-Trainingslager zu missbrauchen. Solche Aktionen fördern Vorurteile und erschweren die gesellschaftliche Akzeptanz der Freikörperkultur, für die wir uns seit Jahrzehnten einsetzen.“

FKK-Verband „verurteilt Instrumentalisierung“ durch Mannheimer Politiker

Stattdessen stehe die Freikörperkultur, so Sigloch, für Werte wie Natürlichkeit, Körperakzeptanz, Respekt und ein gemeinschaftliches Miteinander. Es gehe dabei vielmehr „um ein freies, unbefangenes Erleben des eigenen Körpers in der Natur, unabhängig von sexuellen Motiven“. 

DFK-Präsident Sigloch teilt mit: „Wir verurteilen die Instrumentalisierung der FKK für private oder politische Zwecke, die nichts mit unseren Werten zu tun haben.“ Ferrats öffentliche Bewerbung der umstrittenen Reise widerspricht laut Sigloch „dem Geist der Freikörperkultur“.

Mannheimer Politiker brachte in der Vergangenheit umstrittene Vorschläge ein

Es ist nicht das erste Mal, dass der Mannheimer Stadtrat Ferrat mit umstrittenen politischen Vorschlägen auffällt. So hatte er etwa im November 2024 einen Antrag für eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines „FKK-Swinger-Paradies auf der Friesenheimer Insel“ eingebracht. Ebenso einen Antrag für eine „FKK-Swinger-Nacht im Herzogenriedbad“ an mindestens einem Samstag im Monat.  

Ferrat ist nach eigenen Angaben sowohl in der FKK- als auch in der Swingercommunity aktiv, wie er der Heilbronner Stimme in einem Gespräch erklärt hatte. Auch in der Werbung im Mannheimer Amtsblatt ließ Ferrat die Hüllen fallen: Sein Geschlechtsteil bedeckte er nur mit einem Schild, auf dem stand: „Die Mannheimer im Gemeinderat“.

Nach oben  Nach oben