Todesfahrt in Mannheim: Tatverdächtiger hatte mehrere Waffen
Ein Mann fährt in Mannheim mit seinem Auto in eine Menschenmenge. Zwei Personen sterben. Nun äußert sich Baden-Württembergs Innenminister zu den Ermittlungen.
Etwa zwei Wochen sind vergangen, seitdem am Rosenmontag ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge in Mannheim fuhr. Zwei Menschen starben. Seitdem ermittelt die Polizei auf Hochtouren. Was hatte den Tatverdächtigen dazu bewegt?
Nun hat sich Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl im Innenausschuss geäußert. Im Zusammenhang mit der Todesfahrt von Mannheim schließen die Ermittler ein politisches Motiv weiterhin nicht aus. Hinweise auf mögliche Kontakte des Tatverdächtigen ins rechtsextreme Milieu seien den Behörden bekannt und stünden im Fokus der Ermittlungen, erklärte er.
Ermittlungen nach Todesfahrt in Mannheim: Tatverdächtiger besuchte „Reichsbürger“-Veranstaltungen
Vorwürfe, die Polizei sei auf dem rechten Auge blind, seien haltlos und entbehrten jeder Substanz, so der CDU-Politiker. So habe er in der Presse lesen müssen, er habe den Tatverdächtigen als psychisch krank abgestempelt und sich wenig für den extremistischen Hintergrund interessiert – die Unterstellung weise er zurück.
Tatverdächtiger aus Mannheim hatte Schreckschusswaffe – und drückte bei Festnahme ab
Man habe in sozialen Medien festgestellt, dass der Täter an großen Versammlungen von „Reichsbürgern“ teilgenommen habe, sagte der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger. Auch habe man in sozialen Netzwerken Bilder gefunden, die den Täter am Schießstand mit Waffen zeigen. Zudem habe der Tatverdächtige mehrerer Waffen besessen. Er besaß nicht nur eine Schreckschusswaffe, mit der er sich bei der Festnahme in den Mund schoss. Bei der Durchsuchung habe man bei dem Mann auch ein Gasdruckgewehr sichergestellt.
Der Mann habe aber keine waffenrechtlichen Erlaubnisse gehabt, sagte Strobl. Sowohl bei der Schreckschusspistole als auch beim Luftgewehr handle es sich aber um erlaubnisfreie Waffen, sofern sie nicht bei sich geführt würden. Zum Führen der Waffen sei ein sogenannter Kleiner Waffenschein erforderlich.
Todesfahrt in Mannheim – Ermittlungen dauern an
Nach derzeitigem Kenntnisstand gebe es aber weiter keine Anhaltspunkte dafür, dass ein extremistisches oder politisches Motiv leitend für die Tat gewesen sei, so Strobl. Der Mann habe seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung gelitten und habe sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden.
Der Tatverdächtige, ein 40-jähriger Deutscher, war am Rosenmontag mit seinem Auto Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast und absichtlich auf Menschen zugefahren. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen ums Leben. 14 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Tatverdächtig ist ein 40-jähriger Deutscher aus Ludwigshafen.

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