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Nach Tod von Rouven Laur
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Haftbefehl wegen Mordes nach Mannheimer Messerangriff eröffnet

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Nach dem tödlichen Messerangriff in Mannheim auf den Polizisten Rouven Laur, ist nun gegen den Angeklagten der Haftbefehl wegen Mordes eröffnet worden.  

von dpa
Bei der Messerattacke in Mannheim starb der Polizist Rouven Laur.
Bei der Messerattacke in Mannheim starb der Polizist Rouven Laur.  Foto: Bernd Weißbrod

Nach der tödlichen Messerattacke in Mannheim ist dem Täter der Haftbefehl eröffnet worden. Dem 25-Jährigen wird Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe auf Anfrage mitteilte. Deshalb habe der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet. Der Täter war nach der Messerattacke Ende Mai zunächst nicht vernehmungsfähig gewesen, nachdem er bei dem Angriff selbst angeschossen worden war.

Der 25-jährige Afghane hatte am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder. Der wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden.

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Nach tödlichem Messerangriff in Mannheim: Täter wird Mord an Polizist Rouven Laur vorgeworfen

Wenige Tage nach dem Angriff übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen. Die oberste deutsche Anklagebehörde geht von einer religiösen Motivation der Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel in Karlsruhe. Es handele sich um einen "speziellen Fall", einen "individuellen Fall", der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide.

Debatte um Abschiebungen im Bundestag – Messerangriff löst Diskussion aus

Die Tat hatte auch eine intensive Debatte über striktere Abschiebungen ausländischer Straftäter ausgelöst. Als Konsequenz aus der tödlichen Messerattacke will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder ermöglichen. "Solche Straftäter gehören abgeschoben – auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan stammen", sagte der SPD-Politiker im Bundestag.


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