Messer-Angriff in Mannheim: Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen
Nach der Messer-Attacke in Mannheim am Freitag hat sich der verletzte Michael Stürzenberger aus dem Krankenhaus gemeldet. Der Polizist schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Nach der Messerattacke bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) in Mannheim hat sich einer der Verletzten, BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger, erneut aus dem Krankenhaus zu Wort gemeldet. "Es war richtig knapp gestern", schrieb der 59-Jährige am Samstagvormittag in einer Nachricht mit Foto auf der Plattform Telegram.
Er habe mehrere Stichverletzungen erlitten, eine davon im Oberschenkel habe "erheblichen Blutverlust" verursacht. Auch im Gesicht sei er verletzt worden. Stürzenberger dankte allen beteiligten Ärzten sowie den Gesichtschirurgen, "die extra von einer Spezialklinik kamen".
Messer-Angriff in Mannheim: Polizist ins künstliche Koma versetzt
Der Täter, zu dessen Identität es zunächst noch keine offiziellen Angaben gab, hatte am Freitagvormittag Teilnehmer der Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz angegriffen und sechs Menschen verletzt, darunter einen Polizisten. Laut dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg handelt es sich bei allen Verletzten außer dem Beamten um Teilnehmer der Kundgebung. Ob sie auch Mitglieder von der BPE sind, sei noch unklar.
Der von der Polizei niedergeschossene Täter sei operiert worden und zurzeit nicht vernehmungsfähig, die Suche nach seinen Beweggründen daher bislang nicht vorangekommen. Laut Informationen der "Bild" wurde der Polizist ins künstliche Koma versetzt und schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Nach Darstellung der BPE-Schatzmeisterin Stefanie Kizina ist die Attacke gezielt gegen Stürzenberger gerichtet gewesen, der zu den führenden Köpfen des Vereins mit Sitz in Krefeld zählt.
Haftbefehl gegen Angreifer von Mannheim: Anklage wegen Mordes
Am Samstagnachmittag wurde nun bekannt, dass gegen den 25 Jahre alten Angreifer Haftbefehl erlassen worden ist. Ihm wird versuchter Mord zur Last gelegt, wie Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Samstag mitteilten. Der mutmaßliche Täter lebe seit 2014 in Deutschland. Er sei verheiratet, habe zwei Kinder und sei zuletzt im hessischen Heppenheim wohnhaft gewesen. Die Wohnung des in Afghanistan geborenen Mannes sei durchsucht worden.