Drei Flughäfen gibt es im Land: In Stuttgart, Baden-Baden und Friedrichshafen. Außerdem 18 Verkehrs- und viele kleinere Landeplätze. Laut Verkehrsministerium hat das Land in den vergangenen neun Jahren 764 000 Euro in die Verkehrslandeplätze investiert. 150 000 Euro gingen an den Haller Landeplatz. Die anderen Verkehrslandeplätze sind in: Aalen-Heidenheim/Elchingen, Biberach, Donaueschingen-Villingen, Freiburg, Giengen/Brenz, Heubach, Konstanz, Leutkirch-Unterzeil, Mannheim, Mengen-Hohentengen, Mosbach-Lohrbach, Oedheim, Pfullendorf, Schwenningen am Neckar, Tannheim, Walldürn
Flugplätze in Baden-Württemberg fürs Militär einsetzbar – relevant für die Nato
Drei Flughäfen und 18 Verkehrslandeplätze gibt es in Baden-Württemberg. Für die Wirtschaft sind auch die kleinen relevant – und für das Militärbündnis.
Straßen, Schienen und Wasserwege werden explizit genannt, wenn es um die Verwendung des Sondervermögens Infrastruktur geht, das der künftigen Bundesregierung das Handeln erleichtern soll. Der Flugbetrieb scheint aktuell dabei außen vor zu sein.
Dabei bedeuten die drei Flughäfen und die 18 Verkehrslandeplätze in Baden-Württemberg einen „integralen Bestandteil für die Konnektivität der international vernetzten Wirtschaft“ im Land, urteilt das Verkehrsministerium des Landes.
Adolf-Würth-Airport in Schwäbisch Hall-Hessental: Flugzeuge von 20 Unternehmen stationiert
Für die Region Heilbronn-Franken sind dabei vor allem zwei Verkehrslandeplätze relevant: Vom Adolf-Würth-Airport in Schwäbisch Hall-Hessental fliegt nicht nur die Firma des Namensgebers. Auch Unternehmen und Kunden der Schwarz-Gruppe und aus dem „Packaging Valley“ nutzen den Platz.

Insgesamt sind hier nach Angaben der Würth-Gruppe die Geschäftsreiseflugzeuge von 20 Unternehmen stationiert. Der Flughafen werde auch „von Rettungsflugwachten, der Polizei sowie dem Militär oder für Flüge in Zusammenhang mit Organtransplantationen“ genutzt, teilt eine Sprecherin der Würth-Gruppe mit. Vom zivilen Landeplatz in Niederstetten fliegt insbesondere das Unternehmen EBM-Papst, das etwa ein Drittel der geschäftlichen Flüge verantwortet.
Flugplätze in Baden-Württemberg: EBM-Papst fliegt nur Strecken über 400 Kilometer
Das am häufigsten angeflogene Ziel von Niederstetten aus ist deswegen wohl das Werk der Firma in Rumänien, sagt Unternehmenssprecher Hauke Hannig. Er betont: „Wir fliegen nur ab einer Strecke von 400 Kilometern – und nur mit mindestens 60 Prozent Auslastung der Maschine.“ Zu den Zielen, die am häufigsten von Schwäbisch Hall aus angeflogen werden, will sich die Würth-Sprecherin nicht äußern.
Dass zwei Verkehrslandeplätze so nah beieinander sind, hat historische Gründe: Bereits in den 1970er Jahren hatte die Stadt Niederstetten einen Vertrag mit den Heeresfliegern. So dürfen zivile Flugzeuge die militärische Landepiste mit verwenden. Militärflugzeuge landen hier nur selten – vor allem Hubschrauber sind hier stationiert, erläutert Michael Schäfer, Geschäftsführer der Flugbetrieb Niederstetten GmbH. Den Haller Flugplatz hat Würth im Jahr 1993 übernommen. Zuvor war er Teil der US-amerikanischen Dolan Barracks.
Flugplätze in Hohenlohe: Auch Adolf-Würth-Airport kann fürs Militär dienen
Doch auch heute noch spielt der Adolf-Würth-Airport – wie die anderen Verkehrslandeplätze im Land – noch eine militärische Rolle. Sie können als Ausweichflugplätze und für die Verteilung der Truppen dienen, wie eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums mitteilt. Und als Umschlagspunkt für die „Drehscheibe Deutschland“: Zivile Flugplätze können „für Aufmarsch und Versorgung von Streitkräften an der Ostflanke des Nato-Bündnisgebietes dienen.“ Details könne sie wegen der militärischen Sicherheit nicht nennen.
Wegen der angespannten Sicherheitslage fordert der Flughafenverband ADV, dass die künftige Bundesregierung Mittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur und der für die Verteidigung gelockerten Schuldenbremse für die Sicherung der Flughäfen und -plätze einsetzt. Dazu wollen sich die entsprechenden Ministerien wegen der laufenden Koalitionsverhandlungen allerdings nicht äußern.