Engelbergtunnel auf A81 evakuiert – „Leute laufen mit Tieren und Kindern“
Dichter Qualm breitet sich im Engelbergtunnel auf der A81 aus, wenig später folgt die Evakuierung und langer Stau. Musiker Timo Hofmann ist vor Ort und berichtet über die Schreckminuten.
Rauchschwaden ziehen am frühen Samstagnachmittag durch den Engelbergtunnel auf der A81, die Fahrzeuge stehen still, Einsatzkräfte sind vor Ort. Am Ende folgt eine Evakuierung des ganzen Tunnels. Auch Musiker Timo Hofmann ist vor Ort, der gerade von einer Produktion aus Pforzheim in Richtung Heilbronn unterwegs ist. Er schildert während des laufenden Einsatzes, was er vor Ort erlebt hat.
Engelbergtunnel auf A81 nach Rauchentwicklung evakuiert – Zeuge spricht über Schreckmoment
Der Rauch im Engelbergtunnel habe sich mutmaßlich an einem Gespann aus einem Wohnmobil und einem mit einem Auto beladenen Anhänger entwickelt, woraufhin der Tunnel gesperrt worden ist, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Musiker Hofmann befindet sich während des Einsatzes im Engelbergtunnel und erlebt die Räumung mit. „Von einem Brand selber sehe ich nichts“, sagt er im Gespräch mit der Stimme. Gerüchte seien herumgegangen, es handele sich um einen brennenden Wohnwagen oder einen Lkw. Hofmann steht in diesem Moment „direkt bei der Einfahrt in die Tunnelröhre und auf der linken Seite kommt Qualm raus“.
Von der Räumung hat Hofmann durch die Lautsprecheranlagen erfahren, als er mit seinem Auto den Engelbergtunnel passieren wollte. „Ich musste erst langsam machen, dann herrschte Stillstand“, schildert Hofmann den Moment kurz vor der Durchsage. Das Erste, was ihm aufgefallen sei, war, dass auf der gegenüberliegenden Seite nur ein Auto gefahren sei, dann lange nichts mehr. „Da war mir klar, dass etwas Seltsames passiert ist.“
Evakuierung im Engelbergtunnel auf A81: „Leute mit Tieren und Kleinkindern laufen 600 Meter“
Nach der Durchsage, dass sämtliche Autofahrer den Tunnel verlassen sollten, seien „Leute mit Tieren und Kleinkindern 600 bis 800 Meter durch den Tunnel“ von Rettungskräften geleitet worden. Die Evakuierung sei geordnet abgelaufen, sagt Hofmann. Während des Weges an die frische Luft habe Hofmann bemerkt, dass das Atmen wegen des Qualms schwieriger geworden sei.
Draußen, nach der Evakuierung, seien die Leute „an den Leitplanken rumgestanden“. Auch Polizisten seien vor Ort. Mittlerweile, so Hofmann, habe es eine Durchsage gegeben, dass die Autofahrer zu ihren Fahrzeugen zurückkehren können. „Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, weil es noch ziemlich qualmt“, sagt er der Stimme am Telefon. „Aber die Einsatzkräfte werden schon wissen, was sie machen."
Stau wegen Qualm-Einsatz im Engelbergtunnel: Brandmeldeanlage ausgelöst
Auf der A81 herrschte wegen des Einsatzes am Engelbergtunnel zwischenzeitlich in beide Richtungen Stau. Währenddessen erlitt eine Frau eine Panikattacke, berichtet die dpa. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber wenig später wieder verlassen.
Das mutmaßlich für den Einsatz verantwortliche Wohnmobil-Gespann sei in Fahrtrichtung Karlsruhe/München durch den Tunnel gefahren. Die Brandmeldeanlage des Tunnels sei in beide Richtungen ausgelöst worden. Laut Polizei stellten sich die Ampeln auf Rot, die Schranken fuhren herunter.
Einsatzkräfte der Feuerwehr belüfteten den Tunnel. Rund eineinhalb Stunden später konnten die Menschen nach und nach zurück in ihre Fahrzeuge und der Tunnel wurde wieder freigegeben. Nach dem Fahrzeug und dessen Halter werde noch gefahndet, so der Polizeisprecher. Ein Schaden sei nicht entstanden.