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Vorfälle auf Cannstatter Wasen
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Gefahr von K.-o.-Tropfen: Typische Symptome und wie man sich schützen kann

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Beim Cannstatter Volksfest auf dem Wasen in Stuttgart sind Fälle von K.-o.-Tropfen gemeldet worden. Meist sind besonders Frauen betroffen. Wie man sich schützen kann und wie typische Symptome aussehen können.


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Aktuell läuft in Stuttgart das zweitgrößte Volksfest der Welt, das Cannstatter Volksfest. Für die meisten Besucher ist der Wasen ein positives Erlebnis, Partystimmung in den Festzelten und Volksfeststimmung bei den Fahrgeschäften stehen im Mittelpunkt. Trotzdem kommt es bei solchen Massenveranstaltungen immer wieder zu Zwischenfällen wie Schlägereien oder auch sexueller Belästigung, wovon Frauen besonders betroffen sind.

Am Wochenende kam es in Stuttgart nun zu Vorfällen mit K.-o.-Tropfen. Wie erkennt man, ob jemand K.-o.-Tropfen bekommen hat und wie kann man sich schützen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Vorfälle auf dem Cannstatter Wasen: Was sind K.-o.-Tropfen genau?

K.-o.-Tropfen sind ein umgangssprachlicher Sammelbegriff für verschiedene Substanzen. In der Regel handelt es sich um sogenanntes Gammahydroxybutyrat, auch bekannt als Liquid Ecstasy.

Die Droge wirkt schnell und setzt die betroffene Person außer Gefecht. In den meisten Fällen werden K.-o.-Tropfen heimlich in Getränke gemischt, die meisten Täter sind Männer, die Opfer meistens Frauen. 

Auf dem Canstatter Wasen fließt in Festzelten literweise Alkohol. Auch wenn der Spaß im Vordergrund steht, besonders Frauen sollten zu ihrer eigenen Sicherheit einige Dinge beachten.
Auf dem Canstatter Wasen fließt in Festzelten literweise Alkohol. Auch wenn der Spaß im Vordergrund steht, besonders Frauen sollten zu ihrer eigenen Sicherheit einige Dinge beachten.  Foto: Bernd Weißbrod

K.-o.-Tropfen: Was sind typische Symptome?

Nach einer durchgefeierten Nacht benommen aufwachen, sich nicht mehr an alles erinnern können. Das kann auch „nur“ nach übermäßigem Alkoholkonsum passieren. Deshalb ist es teilweise schwierig zu erkennen, Deshalb ist es teilweise schwierig zu erkennen, ob man K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen hat, denn die Symptome ähneln einem Rauschzustand.

Die Wirkung kann im Zeitraum von zehn bis 60 Minuten eintreten. Das Gefährliche: Man sieht oder riecht K.-o.-Tropfen nicht. Dann kommt es zu Wahrnehmungsstörungen, Schwindel, Taubheitsgefühl oder Übelkeit. Betroffene werden stark benommen und haben meist keine eigene Kontrolle mehr darüber, was sie tun.

K.-o.-Tropfen: Wirkung hängt auch von konsumiertem Alkohol ab

Ebenfalls tückisch ist, dass die Wirkung individuell ist. Es hängt beispielsweise davon ab, ob und wie viel Alkohol die Person davor getrunken hat oder ob andere Drogen konsumiert wurden. Allerdings setzt die Wirkung eher plötzlich ein, während man bei Alkohol häufig schleichend feststellen kann, dass man nicht mehr nüchtern ist.

Die Wirkungszeit von K.-o.-Tropfen beträgt mehrere Stunden. Überdosiert können sie bis zur Atemlähmung und zum Tod führen. Um K.-o.-Tropfen gesichert zu diagnostizieren, muss beim Arzt eine Urinprobe oder Blutabnahme erfolgen. K.-o.-Tropfen sind meist nur sechs bis zwölf Stunden nachweisbar.

Wie kann man sich vor K.-o.-Tropfen schützen?

Egal ob auf dem Wasen, auf der Wiesn, auf dem Stadtfest oder im Club: Überall steht der Spaß im Vordergrund, doch trotzdem sollte man aufmerksam sein und achtsam feiern. Getränke sollten niemals unbeobachtet gelassen werden, am besten ist es, wenn man die Hand auf dem Glas oder der Flaschenöffnung hat.

Bei einer Maß Bier, wie auf der Wiesn oder dem Wasen üblich, ist das schwierig, deshalb sollte man sein Getränk in keinem Fall aus den Augen lassen. Auch sollte das Getränk nicht allein am Tisch im Festzelt zurückgelassen werden. Im Zweifelsfall: Lieber das Getränk stehen lassen und ein neues bestellen. 

Neue Leute kennenlernen, ins Gespräch kommen, auch das gehört unter Umständen zu einem gelungenen Party-Abend oder Festzeltbesuch. Trotzdem sollten keine Getränke von Leuten angenommen werden, die man nicht oder nur wenig kennt.

Welche Schutzkonzepte gibt es auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart?

Polizei, Ordnungskräfte und das Rote Kreuz sind auf dem Wasen vor Ort. Speziell für Frauen und Mädchen gibt es die sogenannte Wasserboje, an die sie sich wenden können, wenn sie Hilfe brauchen. Dort arbeiten ausschließlich weibliche Mitarbeiterinnen, die eine sozialpädagogische oder psychologische Ausbildung besitzen. 

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