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Brückentage 2025: Feiertage optimal für Urlaubspläne nutzen – so geht's

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Mal eben die freien Tage in 2025 verdoppeln? Durch kluge Planung lässt sich dank Feier- und Brückentagen mehr Urlaub herausholen – doch an deren Anzahl gibt's Kritik.


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Wer hätte nicht gern 50 oder mehr freie Tage im Jahr? Mit einer geschickten Planung ist das für Arbeitnehmer 2025 möglich, denn kein bundesweiter Feiertag fällt auf ein Wochenende. Laut statistischem Bundesamt muss 2025 im bundesweiten Schnitt an 248,1 Tagen gearbeitet werden – also 0,7 Tage weniger als im Jahr 2024, was der niedrigste Wert in den letzten sechs Jahren ist.

Doch wie können die bundesweiten und regionalen Feiertage sowie die beliebtesten Brückentage nun klug genutzt werden? Wer bereits Ende letzten Jahres einen Blick in den Kalender 2025 geworfen hat, der profitiert schon zu Jahresbeginn.

Brücken- und Feiertage 2025 in Baden-Württemberg: Neujahr und Dreikönig nutzen

Wer die Weihnachtsfeiertage 2024 in seine Planung einbezogen hat, kommt derzeit in den Genuss, in Baden-Württemberg mit nur fünf Urlaubstagen 13 zusammenhängende Tage frei zu haben – vom 25. Dezember 2024 bis zum 6. Januar 2025.

Brückentage und Feiertage 2025 rund um Ostern, Pfingsten und im Mai nutzen

Für alle, die im April einen längeren Urlaub planen, ist es ratsam, die Osterfeiertage zu nutzen. Die längste zusammenhängende Freizeit mit nur wenigen Urlaubstagen erhält, wer vom 18. April bis zum 4. Mai frei nimmt. In diesem Zeitraum von 17 Tagen profitiert man von drei Feiertagen und muss dafür lediglich acht Urlaubstage beantragen.

Sowohl der 1. Mai als auch Christi Himmelfahrt (29. Mai) fallen 2025 auf einen Donnerstag. Wer also zwei Urlaubstage einsetzt, kann sich zwei lange Wochenenden sichern.

An Pfingsten können Arbeitnehmer mit vier Urlaubstagen (vom 10. bis 13. Juni) insgesamt neun Tage frei machen. So lässt es sich vom 7. bis 15. Juni erholen. Es lohnt sich auch, Fronleichnam (19. Juni) in die Planung aufzunehmen. Damit können Arbeitnehmer mit acht beantragten Urlaubstagen insgesamt 16 Tage erholen – vom 7. bis 22. Juni 2025.

Brücken- und Feiertage im Herbst und an Weihnachten 2025 nutzen

Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober fällt 2025 wieder auf einen Werktag. Wer hier vier Urlaubstage opfert, wird mit neun Tagen frei belohnt (27. September bis 5. Oktober).

Im Jahr 2025 gestalten sich die Weihnachtsfeiertage (25. und 26. Dezember) besonders vorteilhaft für Arbeitnehmer. Der erste Weihnachtstag fällt auf einen Donnerstag und der zweite auf einen Freitag. Wer sich vom 20. Dezember bis zum 2. Januar 2026 beurlauben lassen kann, benötigt nur sieben Urlaubstage, um 16 Tage frei zu haben.

Landesbankchef kritisiert Anzahl der Feiertage in Deutschland

Einer, der durch die Anzahl der Feiertage die Wettbewerbsfähigkeit für den Standort Deutschland in Gefahr sieht, ist der Vorstandschef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Rainer Neske.  „Wir verlieren an Wettbewerbsfähigkeit und das hat mehrere Ursachen, unter anderem die Arbeitszeit. Es ist die Anzahl der Arbeitstage, die Summe an Feiertagen, Urlaubstagen, aber natürlich auch die immer weiter zurückgehende Wochenarbeitszeit. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen in Teilzeit arbeiten“, sagte Neske gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dies führe zu einer geringeren Produktivität.

Dabei müsse man an vielen Punkten nachjustieren: „Das sind die hohen Energiepreise, Sozialnebenkosten, eine geringe Digitalisierung in Relation zu hochproduktiven Ländern, eine Bürokratie, die sich selbst ernährt, und marode Infrastrukturen.“

Ohne Zumutungen für alle Beteiligten keine strukturelle Lösung

 „Wenn Sie alleine an die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten denken, gibt es kaum noch eine volle Arbeitswoche. Und gleichzeitig haben wir mengenmäßig große Austritte aus den Kirchen und viele kirchliche Feiertage, die andere Länder nicht haben. Deswegen halte ich es für legitim, darüber zu diskutieren.“ Notwendig sei in Deutschland eine Reformagenda „und ein generelles Umdenken, was die Rolle des Staates ist“. Ohne Zumutungen für alle Beteiligten werde man die strukturellen Probleme des Landes nicht lösen.

Verdi-Landesbezirksleiter: „Andere Länder investieren in die Zukunft, statt sich kaputt zu sparen.“

Gegenwind erhält Neske von Martin Gross. Der Verdi-Landesbezirksleiter Baden-Württemberg findet: „Es ist nicht die Aufgabe des Chefs einer Bank in mehrheitlich öffentlicher Hand, am Neujahrstag libertäre Forderungen im Stil des gescheiterten Finanzministers Lindner zu verbreiten.“

Neske fordere neben seiner Tirade gegen den angeblichen Freizeitpark Deutschland ein generelles Umdenken, was die Rolle des Staates angeht. „Leider meint er damit nur einen Abbau des Sozialstaates und nicht, was wir eigentlich brauchen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben: Massive staatliche Investitionen, die nicht durch eine Schuldenbremse verhindert werden, die das Ergebnis der letzten neoliberalen Phase war und uns unter anderem verrottete Straßen, Brücken und Schienen hinterlassen hat. Und die kein anderes Land, mit dem wir im Wettbewerb sind, ausbremst. Andere Länder investieren in die Zukunft, statt sich kaputt zu sparen.“

Zudem würden viele gut ausgebildete junge Eltern weniger arbeiten, als sie können und wollen, weil „zu wenig in Kitas investiert wurde. Und etliche befinden sich deshalb in einer Teilzeitfalle“.

Vorsitzender des Beamtenbundes Tarifunion (BBW): „In der Privatwirtschaft in Deutschland wird bei Vollzeit eindeutig kürzer gearbeitet als im öffentlichen Dienst.“

Nach Auffassung von Kai Rosenberger, Vorsitzender des Beamtenbundes Tarifunion (BBW), solle man bezüglich der Arbeitszeit in Deutschland erst einmal eine gewisse Nivellierung erreichen, bevor man sich über eine globale Nivellierung bei den Industriestaaten unterhalte. „In der Privatwirtschaft in Deutschland wird bei Vollzeit eindeutig kürzer gearbeitet als im öffentlichen Dienst, in welchem insbesondere die Beamtinnen und Beamten in Baden-Württemberg mit 41 Wochenstunden das traurige Schlusslicht bilden“, so Rosenberger.

Durch den hohen Teilzeitanteil habe 2023 die durchschnittliche wöchentlichen Arbeitszeit in Deutschland bei 34,4 Stunden gelegen, europäischer Durchschnitt seien 36,9 Stunden. Auch im öffentlichen Dienst steige der Anteil der in Teilzeit Erwerbstätigen seit Jahren immer weiter an. Rosenberger: „Dies liegt hauptsächlich daran, dass der öffentliche Dienst aufgrund der schlechteren Bezahlung - bei gleicher Qualifikation verglichen mit der Privatwirtschaft - nicht mehr konkurrenzfähig ist.“

Punkten könne der öffentliche Dienst jedoch mit „sehr flexiblen Arbeitszeitmodellen, die insbesondere für Frauen attraktiv erscheinen, da sie sich besser mit den Care-Aufgaben vereinbaren lassen, die immer noch deutlich überproportional von Frauen übernommen werden“. Sein Fazit: Aus diesem Grund werde der öffentliche Dienst in fast allen Bereichen immer weiblicher, was die Quote der Teilzeiterwerbstätigen erhöhe.

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