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Baden-Württemberg im Bürgergeld-Check: So unterschiedlich ist die Höhe je nach Landkreis

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Die Bürgergeldansprüche in Deutschland haben sich seit Jahresbeginn verändert. Regionale Unterschiede zeigen sich dabei deutlich – auch in Baden-Württemberg.

Von Milea Erzinger
Heilbronn befindet sich mit seinen Bürgergeld-Anpassungen nur knapp unter dem Bundesdurchschnitt.
Heilbronn befindet sich mit seinen Bürgergeld-Anpassungen nur knapp unter dem Bundesdurchschnitt.  Foto: Marijan Murat

Ist das Bürgergeld ein zentrales Element der sozialen Sicherheit? Oder eine Leistung, die Arbeit unattraktiv macht? Darüber drehen sich zahlreiche Diskussionen in Politik und Gesellschaft seit der Einführung im Januar 2023. Mit der monatlichen Erhöhung zum 1. Januar 2024 will die Bundesregierung gestiegenen Kosten bei Gütern und Dienstleistungen Rechnung tragen. Doch nicht überall gibt es gleich viel Bürgergeld. Die Unterschiede zwischen Landkreisen oder Bundesländern sind teils beachtlich. 

Bürgergeld-Anpassungen: Höhere Leistungen für Alleinstehende und Familien

Zum 1. Januar 2023 wurde das Bürgergeld für alleinstehende Erwachsene auf 502 Euro pro Monat angehoben, was einer Erhöhung um 53 Euro entspricht. Ein Jahr darauf, am 1. Januar 2024, erfolgte eine weitere Erhöhung. Ein alleinstehender Erwachsener erhält nun 563 Euro im Monat, 61 Euro mehr als bisher. Diese generellen Anpassungen galten jedoch nicht nur für alleinstehende Erwachsene, sondern auch für andere Empfängergruppen wie Volljährige in Einrichtungen, Jugendliche und Kinder.

Wie die Bundesagentur für Arbeit berichtet, stieg das Bürgergeld für Paare je Partner von 451 Euro auf 506 Euro. Für Nicht-erwerbstätige Erwachsene unter 25 Jahren im Haushalt der Eltern steigt der Betrag auf 451 Euro, für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren auf 471 Euro. Kinder von 6 bis 13 Jahren erhalten dann 390 Euro und Kinder unter 6 Jahren 357 Euro.

Zusätzlich zu den Regelbedarfen erhalten Kinder und Jugendliche der Regelbedarfsstufen drei bis sechs außerdem einen monatlichen Kindersofortzuschlag in Höhe von 20 Euro. Dieser Zuschlag wird nach Angaben der Bundesregierung vorläufig bis zur Einführung einer Kindergrundsicherung gewährt.

Die Bundesagentur für Arbeit zeigt regionale Unterschiede in Bezug auf das Bürgergeld auf.
Die Bundesagentur für Arbeit zeigt regionale Unterschiede in Bezug auf das Bürgergeld auf.  Foto: Sina Schuldt/dpa

Bürgergeld-Anpassungen: Regionale Unterschiede und deren Auswirkungen in Baden-Württemberg

Die Höhe des Bürgergelds wird von verschiedenen Faktoren bestimmt, wobei der Regelsatz eine Schlüsselrolle spielt. Dieser variiert je nach Lebenssituation, wie alleinlebend oder mit Partner, sowie nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern resultieren auch aus der Berücksichtigung der Wohnkosten durch das Jobcenter, was Miete, Nebenkosten und Heizung umfasst. Die Bürgergeldansprüche setzen sich aus dem Regelsatz, den Kosten für Unterkunft und Heizung sowie etwaigen Mehrbedarfen zusammen.

Die regionale Differenzierung in der Höhe des Bürgergeldes zeigt sich deutlich: Während der Durchschnittswert in Baden-Württemberg im Vergleich zum Dezember des Vorjahres von 1272 auf 1379 Euro angestiegen ist und somit den vierten Platz im Ländervergleich einnimmt, bewegt sich Heilbronn mit 1336 Euro knapp unter dem Bundesdurchschnitt, so die Bundesagentur für Arbeit. Der Landkreis Heilbronn verzeichnet einen Anstieg auf 1409 Euro. Stuttgart verzeichnet etwa 1437 Euro, während Böblingen und Ludwigsburg bei 1488 Euro und 1491 Euro liegen. Die Bundesagentur für Arbeit ergänzt:  Am unteren Ende der Skala befinden sich Heidenheim (1296 Euro), der Neckar-Odenwald-Kreis (1285 Euro) und Sigmaringen (1264 Euro).

Im bundesweiten Vergleich gibt es Hamburg mit 1536 Euro die höchsten durchschnittlichen Leistungen, gefolgt von Hessen und Berlin. Die Spanne erstreckt sich von 1086 Euro in Kronach, Bayern, bis hin zu 1571 Euro im Main-Taunus-Kreis in Hessen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Unterschiede nicht bedeuten, dass ein höhere Durchschnittswert zwangsläufig besser ist. Die regionalen Unterschiede ergeben sich vielmehr aus den variablen Kosten für Wasser, Heizung, Miete und andere Lebenshaltungskosten, die von Stadt zu Stadt und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.

Wie Bürgergeld-Anträge künftig einfacher gestaltet werden können, berichtet die Heilbronner Stimme.

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