Anlagebetrug über Messenger und SMS nimmt stark zu – LKA warnt vor neuen Maschen
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg warnt aktuell vor steigenden Zahlen beim Anlagenbetrug über Chatgruppen. Hohe Schäden entstehen. So kann man sich richtig davor schützen.
Kriminelle begehen aktuell Finanzbetrügereien über Chatgruppen in rasant steigender Zahl. Das teilt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mit.
Dabei werden die Opfer ungefragt von unbekannten Absendern über Messenger-Dienste wie WhatsApp, Telegram oder SMS-Nachrichten angeschrieben und eingeladen, einer Onlinegruppe beizutreten, die lukrative Anlagemöglichkeiten verspricht.
Anlagenbetrug in Baden-Württemberg: Täter geben sich als Experten oder Coaches aus
In den Gruppen agieren die Täter als angebliche „Finanzexperten“ oder „Investitions-Coaches“. Die Kriminellen nutzen hier meist gefälschte Profile und falsche Identitäten. Dabei scheuen sie nicht davor zurück, Namen bekannter Persönlichkeiten zu verwenden, um Seriosität vorzugaukeln. Erst kürzlich nutzten Internet-Betrüger ein Foto des TV-Moderators Günther Jauch, der in einer vermeintlichen Anzeige Investitionen in Kryptowährungen bewarb.
Andere Gruppenmitglieder, bei denen es sich ebenfalls um Betrüger handelt, loben die „Expertise“ und posten angebliche Erfolgsgeschichten mit frei erfundenen hohen Gewinnen. Die Opfer werden dadurch dazu verleitet, über täuschend echt aussehende, aber dennoch gefälschte Trading-Plattformen oder -Apps zu investieren.
Zunehmender Anlagenbetrug in Baden-Württemberg: Täter verursachen Schäden im Millionenbereich
Anfänglich werden auf diesen Plattformen kleine Gewinne gemeldet, die in manchen Fällen sogar ausgezahlt werden. Dadurch täuschen die Betrüger Vertrauenswürdigkeit vor und verführen ihre Opfer, größere Summen einzuzahlen.
Sobald dies erfolgt ist, kommt der Betrug zum Vorschein. Die Täter fordern weitere Zahlungen für angebliche Steuern oder Gebühren, die Voraussetzung für eine Auszahlung seien oder die Konten sind schlicht nicht mehr aufrufbar. Das investierte Geld ist in den meisten Fällen verloren.
„Die Täter agieren international und verursachen alleine in Baden-Württemberg Schäden im Millionenbereich“, sagt Oliver Hoffmann, Leiter der Abteilung für Wirtschaftskriminalität beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
Wie man sich vor Analgenbetrug im Internet schützen kann
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg gibt Tipps, wie man sich vor Anlagenbetrug über das Internet schützen kann:
- Seien Sie misstrauisch gegenüber allen Finanzangeboten, die unerwartet über soziale Medien oder Messenger-Dienste an Sie herangetragen werden. Seriöse Finanzdienstleister kontaktieren Kunden nicht auf diese Weise.
- Seien Sie vorsichtig bei Angeboten, die mit hohen Gewinnen bei geringem Risiko locken. Solche Versprechen sind fast immer ein Zeichen für einen Betrugsversuch.
- Recherchieren Sie das Unternehmen und die Plattform, bevor Sie Geld investieren. Überprüfen Sie, ob der Anbieter von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) reguliert ist. Ein Blick auf die BaFin-Website kann vor Betrug schützen.
- Geben Sie keine sensiblen Daten oder Geld an unbekannte Personen oder Plattformen.
Wer bereits Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, solle Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle erstatten. Weiterführende Informationen zum Thema Cybertrading-Betrug und wie man sich dagegen schützen kann, sind unterpraevention.polizei-bw.de zu finden.