Meinung zu Klimaschutz im Wahlkampf: Verdrängt
Die Fakten sind klar, nachzulesen unter anderem im IPCC-Report, den internationale Klimawissenschaftler im August vorgelegt haben. Der Mensch ist verantwortlich für die Erwärmung des Klimasystems.
Die Fakten sind klar, nachzulesen unter anderem im IPCC-Report, den internationale Klimawissenschaftler im August vorgelegt haben. Der Mensch ist verantwortlich für die Erwärmung des Klimasystems. Wir werden die Pariser Klimaziele verfehlen, wenn die Treibhausgasemissionen nicht schnell und drastisch reduziert werden. Dann droht der irreversible Kollaps der Ökosysteme, der eine komplett veränderte Lebensgrundlage für nachfolgende Generationen zur Folge hätte.
Klingt alarmierend? Im Wahlkampf hat das Thema trotzdem keine große Bühne bekommen. Und das, obwohl sich im Westen der Republik eine Starkregenkatastrophe nie gekannten Ausmaßes ereignete.
Sicher mögen der aufgehübschte Lebenslauf der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock, das deplatzierte Lachen von Armin Laschet im Katastrophengebiet oder der Wirecard-Skandal von Olaf Scholz die Diskussion um Inhalte überlagert haben. Die Öffentlichkeit sprach wochenlang über die Verfehlungen von Personen statt über Lösungen für die Klimakrise. Woran das lag? Darüber kann man nur spekulieren. Womöglich am menschlichen Reflex, Unangenehmes zu verdrängen. Dabei müsste jedem dämmern: Jetzt nicht zu handeln, bedeutet, dass das Klima in rasantem Tempo komplett aus den Fugen gerät. Mit Folgen, die sich kaum abschätzen lassen.
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valerie.blass@stimme.de