Fans schwitzen für Foto mit Alice Weidel
Rund 120 Menschen sind zum AfD-Wahlkampf mit Spitzenkandidatin Alice Weidel auf die Öhringer Herrenwiese gekommen.

Kurz vor 15 Uhr ist der Platz auf der Öhringer Herrenwiese vor dem großen AfD-Wahlkampftruck noch leer. Fahrzeuge, die dort trotz Verbotsschilds geparkt hatten, hat Ordnungsamtsleiter Frank Stransky noch am Vormittag abschleppen lassen. Auf der Seite der Kultura stehen die Fahrzeuge der Polizei.
Dort ist es schattiger als auf dem Herrenwiesenplatz. Den behalten sie im Blick. Doch auf beiden Seiten der Straße herrscht Sonntagsruhe. Das Antikonfliktteam ist vor Ort, muss aber nur ein- oder zweimal auf die Einhaltung der Abstandsregeln hinweisen. Denn nach und nach kommen nun die Zuhörer. Anfangs werden sie noch persönlich begrüßt von den regionalen AfD-Abgeordneten. Ziemlich pünktlich um 15 Uhr greift Jens Moll zum Mikrofon. Er will nicht nur für die AfD und Hohenlohe in den Bundestag. Er ist an diesem Sonntag auch Veranstaltungsleiter. Wer ein Foto mit Spitzenkandidatin Alice Weidel möchte, der soll sich zu Beginn darum bemühen, weist er darauf hin, dass die AfD-Spitzenkandidatin als Erste reden und dann auch sofort Richtung Berlin verschwinden werde.
Etliche der Anwesenden kommen nun vor die Bühne für ein Foto mit der prominenten Rednerin. Während sich die Zuhörer immer wieder die Schweißperlen von der Stirn wischen, scheint ihr die Hitze wenig auszumachen: in dunkler Jeans, weißem Shirt und dunklem Blazer steht sie nach der Anmoderation von Thomas Schmidt auf der Bühne. Er hat sie in "seiner sehr kurzen Anmoderation", wie Alice Weidel findet, als "Kanzlerin der Herzen" begrüßt. Vor dem Auftritt in Öhringen war sie in Crailsheim die Hauptrednerin.
Kritik an Corona-Maßnahmen
Erstes und beherrschendes Thema: Corona. "Was die Regierung hier macht, das ist verfassungswidrig", findet sie und fordert, dass jeder Einzelne über seinen Körper selbst entscheiden müsse. Applaus. Auch dass die AfD schon im vergangenen Jahr darauf hingewiesen habe, dass die Sieben-Tage-Inzidenz als Indikator wenig tauge, stößt auf Zustimmung. Der nächste Applaus geht auf Kosten der Grünen-Kandidatin Baerbock: "Warum sie bei 16 Prozent zu Kanzlerduellen eingeladen wird? Das können wir auch."
Mit Weidel verlassen dann einige Zuhörer den Platz. AfD-Landtagsabgeordneter Anton Baron wünscht sich in seiner kurzen Rede ein "Deutschland, aber normal". Ihm folgt als weiterer Hauptredner der Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier, der nach Corona, Afghanistan und die in seinen Augen unsinnigen Hilfen thematisiert. Die AfD mache keine ausländerfeindliche Politik, sagt er. "Aber wer kommt, der muss über die nötigen Qualifikationen verfügen." Nach ihm tritt Jens Moll nochmal ans Mikrofon. Angst sei ein schlechter Ratgeber, findet er und hofft auf viele Zweitstimmen am 26. September.
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