Fabian Gramling schafft im Wahlkreis Neckar-Zaber den Sprung nach Berlin
Von Ergebnissen über 50 Prozent wie sie Eberhard Gienger eingefahren hat, ist Fabian Gramling momentan weit entfernt. 30,4 Prozent reichen dem CDU-Politiker aber trotzdem für das Direktmandat. Für die AfD zieht Marc Jongen über die Landesliste erneut ins Parlament ein.
Der Wahlkreis Neckar-Zaber wird wie bisher mit zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten sein. Fabian Gramling holte das Direktmandat, seine CDU musste in der früheren konservativen Hochburg aber Federn lassen. Für die AfD zieht Marc Jongen über die Landesliste erneut ins Parlament ein.
Landesergebnis trotz Verlusten übertroffen

Zuletzt 40 Prozent vor vier Jahren, 2013 sogar mehr als 53 Prozent der Erststimmen: Aus heutiger Sicht waren es Traumergebnisse, die Eberhard Gienger für die CDU im Wahlkreis Neckar-Zaber holte. Fabian Gramling schaffte diesmal 30,4 Prozent Prozent. Er übertraf damit das Landesergebnis seiner Partei trotz herber Verluste bei den Erststimmen.
Es reichte immer noch mit deutlichem Abstand vor SPD-Bewerber Thomas Utz, um das Ticket nach Berlin zu lösen. Bei den Zweitstimmen war das Rennen noch knapper. 2017 hatte die CDU fast doppelt so viele geholt wie die SPD. Nur etwa 5000 Zweitstimmen trennten beide bei mehr als 180.000 abgegebenen Stimmen.
Sichere Bank für Jongen
Sein schwächstes Erststimmen-Ergebnis holte Gramling mit 25,3 Prozent in Leingarten, der einzigen Kommune im Wahlkreis, in der Thomas Utz am Ende vorne lag. Auch in Lauffen, Brackenheim oder Nordheim blieb der CDU-Bewerber unter der 30-Prozent-Marke, während er in Cleebronn (35,7 Prozent), Mundelsheim oder Hessigheim seine Hochburgen hatte. Utz verbesserte sein Resultat für die SPD mit 22,5 Prozent der Erststimmen gegenüber 2017 noch einmal deutlich. Listenplatz 26 war aber eine zu große Bürde, um im neuen Parlament vertreten zu sein. In seiner Heimatgemeinde Murr war Utz mit mehr als 30 Prozent besonders stark, während er etwa in Cleebronn mit 17,3 Prozent deutlich unterdurchschnittlich abschnitt. Marc Jongen holte für die AfD kein außerordentlich gutes Ergebnis im Wahlkreis, ist aber erneut im Bundestag vertreten. Platz fünf auf der Landesliste seiner Partei war die erwartet sichere Bank. Nach den Hochrechnungen vom Abend konnte die AfD im Land mit einer zweistelligen Zahl an Listenkandidaten rechnen.
Linke spielt nach wie vor keine Rolle
Weit überdurchschnittliche Erststimmen-Ergebnisse schaffte Jongen in Pfaffenhofen mit 17,5 Prozent oder in Zaberfeld mit 19,2 Prozent. Für die Grünen verpasste Lars Maximilian Schweizer sein erklärtes Ziel, erster Direktkandidat der Grünen im Wahlkreis zu werden, deutlich. Trotzdem schaffte der 28-Jährige ein ordentliches Ergebnis. Platz 33 auf der Landesliste war allerdings von vornherein aussichtslos. Schweizer setzte etwa in Bietigheim-Bissingen oder in Lauffen mit mehr als 18 Prozent der Erststimmen zum Höhenflug an, während für den Grünen-Kandidaten in Neckarwestheim nichts zu holen war. Hier blieb er unter zehn Prozent. Die Linke spielt im Wahlkreis nach wie vor keine Rolle. Sie unterbot ihr Erststimmenergebnis von 2017 noch einmal deutlich.
Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis war mit mehr als 80 Prozent hoch. Wie schon vor vier Jahren stachen Talheim und Flein heraus, wo jeweils mehr als 84 Prozent der Wahlberechtigten abstimmten.