Kondomladen schließt
Vor 25 Jahren öffnete Uli Kuder seinen Kondomladen an der Weinsberger Straße. Das habe einen kleinen Skandal provoziert, so ein Geschäft war revolutionär, erinnert sich der 51-Jährige. Ende Oktober nun macht er den Laden zu.

Vor 25 Jahren öffnete Uli Kuder (Foto: Berger) seinen Kondomladen an der Weinsberger Straße. Das habe einen kleinen Skandal provoziert, so ein Geschäft war revolutionär, erinnert sich der 51-Jährige. Ende Oktober nun macht er den Laden zu.
Kuder zieht sich aufs Land zurück und will künftig Selbstversorger sein mit Hühnern und Stallhasen und mit einem Gemüsegarten und Obstbäumen. Bis dahin macht er Ausverkauf und bietet 50 Prozent Rabatt auf Leuchtkondome, Dildos, Vibratoren, Liebeskugeln und sein Schmucksortiment.
Anfangs hieß der Laden Condomi und war ein Franchisegeschäft. Doch das Kölner Unternehmen ging pleite und aus Condomi wurde Love and Toys, unter diesem Name betrieb Kuder seinen Laden zuletzt. Bevor das Geschäft drohe in Schieflage zu geraten, will er einen Schlusspunkt setzen.
Der Onlinehandel hat sowohl der Erotikbranche als auch dem zweiten, inzwischen wichtigeren Standbein Kuders zugesetzt, dem Piercingschmuck. Veränderungen hat er auch bei der Einstellung der Kunden wahrgenommen. Die 90er Jahre hat er als deutlicher lockerer erlebt. „Die Kunden waren neugierig und experimentierfreudig.“ Heute sei die Hemmschwelle in punkto Erotik wieder gestiegen. Erotikartikel anonym im Netz zu bestellen, ist nur ein Ausdruck davon. kis