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Artist stürzt vom Todesrad: Er tritt bereits wieder auf

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Der Artist Wilson Dominguez stürzt bei der Vorstellung am Freitagabend vom Todesrad und bleibt regungslos liegen. Glücklicherweise trägt der 36-Jährige keine schweren Verletzungen davon

Von Franziska Feinäugle
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>>Bildergalerie: Wilson Dominguez auf dem Todesrad bei der Premierenfeier (20.12.)


Heilbronn - Die Schutzengel, die dem südamerikanischen Todesrad-Artisten Wilson Dominguez im Programmheft des Heilbronner Weihnachtscircus zugeschrieben werden, haben trotz allem gut auf ihn aufgepasst. Als er bei der Vorstellung am Freitagabend vom Todesrad stürzte und reglos liegen blieb, hat der 36-jährige Südamerikaner glücklicherweise keine schweren Verletzungen davongetragen. „Er hat Glück im Unglück gehabt“, sagt Zirkusdirektor Sascha Melnjak am Tag nach dem Unfall. „Jetzt erholt er sich im Hotel vom Schock und seinen Prellungen.“ Ab Heiligabend will Wilson wieder in der Vorstellung auftreten.

Wenige Minuten vor dem Unglück: „Crazy Wilson“ in Siegerpose. Der Südamerikaner wagt als einziger Artist der Welt den Salto Mortale außen auf dem Todesrad.
Wenige Minuten vor dem Unglück: „Crazy Wilson“ in Siegerpose. Der Südamerikaner wagt als einziger Artist der Welt den Salto Mortale außen auf dem Todesrad.
Das erste Unglück Der Sturz des Todesrad-Künstlers ist das erste Unglück in der Manege, seit es den Heilbronner Weihnachtscircus gibt, also seit acht Jahren. „Schrecklich“ sei es gewesen, das mitanzusehen, bekennt Melnjak: „Er lag dann einfach still und hat sich nicht mehr gerührt.“ Wilson Dominguez’ waghalsige Nummer auf dem rotierenden Rad unter der Zirkuskuppel gilt als einer der Höhepunkte des diesjährigen Programms. Am Freitagabend aber passiert das, was jedes Zirkuspublikum beim gebannten Zuschauen von Natur aus fürchtet: Die Nummer misslingt. Der legendäre Salto Mortale auf der Außenseite des Rades ist noch gar nicht an der Reihe, als es geschieht.

 Nach dem Seilspringen auf dem sich bewegenden Gerät gerät „Crazy Wilson“ aus dem Tritt, strauchelt, stößt mit dem Kopf gegen ein Metallteil, stürzt aus drei bis fünf Meter Höhe ab und bleibt bewusstlos auf dem Manegenboden liegen. „Erst hat man gedacht, das gehört zum Spiel“, schildert ein Heilbronner, der auf Einladung der Bürgerstiftung bei der Benefiz-Vorstellung war. „Aber dann kamen von allen Seiten Zirkusleute angelaufen.“ Ansager Fabian Egli klärt sofort auf: Es handelt sich um einen Unfall.

Bestürzung nach dem Sturz: Wie sich später in der Klinik herausstellte, ist der 36-Jährige mit einem Schock und Prellungen davongekommen.Fotos: Marc Schmerbeck
Bestürzung nach dem Sturz: Wie sich später in der Klinik herausstellte, ist der 36-Jährige mit einem Schock und Prellungen davongekommen.Fotos: Marc Schmerbeck
Röntgen-Ansage Zwei Ärzte aus dem Publikum leisten erste Hilfe, wenig später liegt Dominguez, vom Notarzt versorgt, mit Infusionsschläuchen in der Manege. „Wenn es etwas Schlimmeres gewesen wäre, hätten wir die Vorstellung abgebrochen“, sagt Sascha Melnjak. So aber wird nach einer vorgezogenen Pause das Programm fortgesetzt. Während der Direktor mit ins Krankenhaus fährt und bei dem Verletzten bleibt, teilt Ansager Fabian Egli dem Publikum immer wieder mit, wie es um „Crazy Wilson“ steht: etwa dass er geröntgt wurde, die Bilder aber noch nicht da sind.

Nachts um eins wird der 36-Jährige wieder aus dem Krankenhaus entlassen. „Größer als der körperliche Schmerz“, mutmaßt ein Zuschauer, „ist wahrscheinlich der Schmerz, von einem Gerät heruntergefallen zu sein, das absolut seines ist“.

Schlimmeres Was Wilson Dominguez jetzt unter der Heilbronner Weihnachtscircuskuppel passiert ist, ist ausgesprochen glimpflich, gemessen daran, dass er Salti auf der Außenseite des Todesrads springt. Vergleichsweise harmlos auch gemessen daran, was ihm vor zwölf Jahren bei einer Vorstellung in Amerika zugestoßen ist: Da hatte der Südamerikaner einen schweren Unfall und brach sich beide Beine.

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