Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen Merken

Fifa-Boss Infantino lacht übers DFB-Einknicken

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Im Streit um die "One Love"-Kapitänsbinde sind zahlreiche europäische Fußballverbände vor dem Weltverband eingeknickt, weil die Fifa ernsthafte Sanktionen angedroht hat, sollte die Binde bei der Weltmeisterschaft getragen werden. Unser Autor findet, dass der Deutsche Fußball-Bund mehr Widerstand hätte leisten müssen.

Gianni Infantino hat mal schnell klar gemacht, wer der Boss ist − und die anderen kuschen. Der Präsident des Fußball-Weltverbands Fifa steht im Streit um die "One Love"-Kapitänsbinde als Triumphator da. Eine Rolle, die ihm sehr gut gefällt.


Mehr zum Thema

Die spezielle Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt wird bei der WM nun doch nicht getragen.
Fußball
Lesezeichen setzen

DFB und Spielführer Manuel Neuer verzichten bei WM auf "One Love"-Kapitänsbinde


Am Tag zuvor hatte sich Bernd Neuendorf, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, im ZDF noch als standfester Revoluzzer präsentiert: "Wir haben gesagt, wir bleiben dabei, dass wir mit der Binde auflaufen." Am Montagvormittag aber knickten der DFB und die anderen europäischen Verbände ein. Die "One Love"-Kapitänsbinde als Symbol für Toleranz und Vielfalt wird bei der Weltmeisterschaft in Katar nicht eingesetzt.

 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Einstellungen anpassen

 

Die "One Love"-Befürworter stehen nun als Maulhelden da. Der Last-Minute-Druck der Fifa hat ausgereicht, um sie zu disziplinieren. Wie eindrucksvoll wäre doch die Position des DFB untermauert worden, hätte sich der deutsche Kapitän Manuel Neuer beim ersten WM-Spiel gegen Japan tatsächlich schon vor Beginn der Partie eine Gelbe Karte zeigen lassen − deswegen wäre die sportliche Weltmeisterschafts-Mission von Hansi Flicks Mannschaft nicht gescheitert. Aber es wäre viel Charakterstärke unter Beweis gestellt worden.

Stattdessen wurde klar gemacht, dass die oberste Priorität ist, von der Fifa nicht ernsthaft sanktioniert zu werden. Eine Geldstrafe hätte man bezahlt, hieß es vom DFB − aber wenn Haltung zeigen übers Scheckbuch hinausgeht, ist offenbar Schluss. Der von vielen Skandalen umrahmte Weltverbands-Boss Gianni Infantino darf das als klares Signal nehmen, die Europäer auch in anderen Belangen, in denen sie sich als Kritiker seines Tuns brüsten, auslachen zu können.


Mehr zum Thema

Bierflaschen mit einem Aufkleber, der klar macht, dass man sich auch als langjähriger Kneipen-Fußballgucker dieser speziellen Weltmeisterschaft des Jahres 2022 fernzuhalten hat. Manche werden sich daran halten, andere fiebern trotzdem mit.
Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen

Pro & Contra: Darf man mit gutem Gewissen WM-Fußball genießen?


Natürlich ist der Fifa-Druck, um die "One Love"-Kapitänsbinde zu verhindern, erbärmlich. Aber mit solcherlei Dingen musste man rechnen. Der Fußball-Weltverband ist seit Langem schon ein höchst fragwürdiges Gebilde.

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben