Reise ins Ungewisse
VfB Eppingen startet mit dem Spiel in Spöck seine Mission Klassenerhalt

Marco Unser kennt den Weg. Der Trainer des VfB Eppingen war schon einmal zur Spielbeobachtung beim FC Spöck, er weiß also, wo es lang geht. Am besten, man fährt über die A6 und die A5 und biegt bei Bruchsal in Richtung Karlsdorf-Neuthard ab. Dann, nach ein paar Kilometern, ist man da auf dem Sportgelände in der Spechaastraße 103. Oder aber man probiert es von Eppingen aus über die Dörfer. "Man kann es schaffen", sagt Unser. "Und ich denke, dass es auch die Spieler finden. Sie haben ja alle iPhones und iPads in ihren Taschen und können auf Google maps nachschauen."
Es ist schon merkwürdig: Der VfB ist viel herumgekommen in den vergangenen Jahrzehnten. Aber an ein Spiel in Spöck, daran kann sich keiner der Verantwortlichen erinnern. Nun, bei ihrem Antrittsbesuch am Samstag, 15 Uhr, müssen die Kraichgauer gleich die Fronten abstecken. Beim Tabellenelften (14 Punkte) beginnt für den Tabellenvorletzten (12 Punkte) die Mission Klassenerhalt − der Versuch, das Bleiberecht für die Fußball-Verbandsliga für ein weiteres Jahr zu sichern.
Kalkulation
"Wir haben noch zwölf Spiele. Sechs davon müssen wir gewinnen, dann müsste es reichen", glaubt Unser und hofft auf einen guten Start in den Monat März, der zum Monat der Wahrheit werden könnte. Nach dem Spiel gegen Spöck geht es gegen die Spvgg Neckarelz II, den 1. CfR Pforzheim und den VfR Gommersdorf − alles Konkurrenten, die mit im Tabellenkeller stecken.
Gut vorbereitet ist die Mannschaft. In der Vorbereitung hat sie einen ordentlichen Eindruck hinterlassen − auch wenn die Ergebnisse nicht immer so ausfielen wie erhofft. Ärgerlich war das 1:3 gegen den VfB Neckarrems, erfreulich das 6:1 gegen den SV Rohrbach und der starke Auftritt beim 0:2 gegen den Regionalligisten Spvgg Neckarelz. Auch die Generalprobe mit dem 3:0 gegen den FC Flehingen ist geglückt.
"Brutal wichtig war, dass wir gegen Flehingen auf Rasen gespielt haben. Das ist schon anders als auf dem Kunstrasen, wo der Ball nie verspringt", erklärt der VfB-Coach, der aller Voraussicht nach zwei Neuzugänge in der Startelf aufbieten wird. Iulian Gherman wird als "Sechser" im Mittelfeld das Spiel ankurbeln, Kai Sauer im Tor stehen. Sauer hat sich damit im Torhüterduell gegen Simon Horn durchgesetzt. "Kai ist ein guter Torwart, Simon ist auch ein guter Torwart. Simon hat in der Vorbereitung verletzungsbedingt allerdings nur eine Halbzeit gespielt", sagt Marco Unser.
Denkpause
Eine weitere Änderung könnte es in der Abwehr geben − und zwar aus disziplinarischen Gründen. Jan-Philipp Kubasta ging am Rosenmontag lieber zum Karneval als ins Training. Fasching hin, Fasching her: Wenn’s um die Vorbereitung geht, versteht Marco Unser keinen Spaß. "Wir sind hier nicht in der Bundesliga. Wir sind aber auch nicht in der B-Klasse. Ich kann nicht wegen des Faschings das Training sausen lassen", sagt Unser. Falls Kubasta aussetzen muss, würde wie im Test gegen Flehingen Manuel Hecker in die Innenverteidiger-Rolle schlüpfen. Als Außenverteidiger stünden André Barth und Aykut Yaramaz parat.
Wie man gegen Spöck spielen muss, um Erfolg zu haben? Der VfB legt Wert auf Sicherheit und Stabilität − krasse Fehler in der Abwehr sollen nicht passieren. Dass der Gegner in seinem letzten Test gegen den TSV Kürnbach mit 0:2 patzte, will Unser nicht überbewerten: "Alles was war, ist jetzt vergessen."



Stimme.de