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Was Rathauschefs verdienen

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Nach der Gehaltskürzung für neuen Neckarsulmer Oberbürgermeister gibt es reichlich Diskussionen. Aber was verdienen eigentlich andere Rathauschefs in der Region und im Ländle?

Von Alexander Klug
Die Neckarsulmer Stadträte von CDU und Freien Wählern haben durchgesetzt, dass der künftige Oberbürgermeister Steffen Hertwig weniger verdienen soll als sein Vorgänger Joachim Scholz.
Foto Archiv/Mugler
Die Neckarsulmer Stadträte von CDU und Freien Wählern haben durchgesetzt, dass der künftige Oberbürgermeister Steffen Hertwig weniger verdienen soll als sein Vorgänger Joachim Scholz. Foto Archiv/Mugler  Foto: Mugler

Der neue Chef im Neckarsulmer Rathaus, Steffen Hertwig,  bekommt für seine Arbeit weniger Geld als sein Vorgänger Joachim Scholz . 9170 statt 9644 Euro - 470 Euro liegen zwischen den Basisversionen der Besoldungsgruppen sechs und sieben, dazu können Zulagen für Verheiratete, Kinder und besonderen Aufwand kommen.

So hat es der Gemeinderat der 26.000-Einwohner-Stadt beschlossen. Während die einen Sparbemühungen auch an der Rathausspitze ins Feld führen, empfindet manch anderer die Kürzung als unangemessene Fortsetzung des Wahlkampfes und als falsches Signal. Die Diskussion im Internet nach dem Stimme-Bericht reicht von Verständnis für die Kürzung bis zu Kritik und reichlich Ironie.

Vier Große Kreisstädte in der Region

Neckarsulm ist eine von 94 Großen Kreisstädten in Baden-Württemberg. Diesen Sonderstatus gewährt die Landesregierung Kommunen, die über 20.000 Einwohner haben und Aufgaben des Landkreises übernehmen. Neben Neckarsulm zählen in der Region auch Eppingen (21.300 Einwohner), Bad Rappenau (20.500) und Öhringen (23.500) dazu.

An der Spitze von Großen Kreisstädten stehen Oberbürgermeister, neben Steffen Hertwig (SPD) in Neckarsulm sind das Klaus Holaschke (parteilos) in Eppingen, Thilo Michler (parteilos) in Öhringen und Hans Heribert Blättgen (SPD) in Bad Rappenau.

Über Gehalt des Bürgermeisters entscheidet der Gemeinderat

"Ich war und bin mit der Besoldung meines Amtes zufrieden, habe in den 15 Jahren meiner Zeit im Amt keinen Grund gesehen, mich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen", sagt der Bad Rappenauer Oberbürgermeister. Zumal die Entscheidung über das Gehalt am Ende "eindeutig zu den Hoheitsrechten des Gemeinderats gehört".

Die Besoldungsgruppe B 5, die auch für den Chefposten in Bad Rappenau zur Anwendung kommt, sieht ein Gehalt für den Oberbürgermeister von monatlich 8683 Euro vor - nach Abzug von Steuern und Abgaben bleiben davon 5682 Euro übrig. In derselben Gehaltsgruppe befinden sich auch die Rathauschefs in Öhringen und Eppingen.

Oberbürgermeister in Stuttgart und Mannheim verdienen über 10.000 Euro

Nachdem der Städtetag Baden-Württemberg sich lange für eine Erhöhung der Bürgermeistergehälter eingesetzt hat, sei man mit der Erhöhung der Gehälter zufrieden, meint Sprecherin Christiane Conzen. Ein entsprechendes Gesetz ist seit November vor zwei Jahren in Kraft. "Für die erste Wahlperiode eines Oberbürgermeisters ist es durchaus üblich, die niedrigere der beiden möglichen Besoldungsgruppen zu wählen", führt sie aus.

Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel ist in der Besoldungsgruppe B 10 (12.655 Euro) zu finden. Das Amt des Ersten Beigeordneten Martin Diepgen ist zwei Gruppen (B 8/10 138 Euro) niedriger eingestuft. Die Dezernenten Agnes Christner und Wilfried Hajek sind in der Kategorie B 7 (9644 Euro) angesiedelt.

Dem OB der 600.000-Einwohner-Stadt Stuttgart, Fritz Kuhn, stehen in Besoldungsgruppe B 11 13.146 zu. Seine Kollegen in Mannheim und Freiburg bekommen B 8 und B 9, was ein Gehalt zwischen 10 138 und 10 751 Euro bedeutet.

 

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