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Ministerium: Keine Zweifel an GKN-Kühlung

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Neckarwestheim - Für Diskussionen haben Meldungen gesorgt, wonach Kühlsysteme der deutschen Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen versagen können. Die Deutsche Umwelthilfe (DHU) sieht in dem Problem sogar ein „Potenzial zum Supergau“. SPD-Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat von den Aufsichtsbehörden der Länder Sicherheitsnachweise für die Atomkraftwerke angefordert. Das baden-württembergische Umweltministerium gibt für die beiden Blöcke in Neckarwestheim auf Nachfrage Entwarnung.

Von Reto Bosch

Neckarwestheim - Für Diskussionen haben Meldungen gesorgt, wonach Kühlsysteme der deutschen Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen versagen können. Die Deutsche Umwelthilfe (DHU) sieht in dem Problem sogar ein „Potenzial zum Supergau“. SPD-Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat von den Aufsichtsbehörden der Länder Sicherheitsnachweise für die Atomkraftwerke angefordert. Das baden-württembergische Umweltministerium gibt für die beiden Blöcke in Neckarwestheim auf Nachfrage Entwarnung.

Isoliermaterial

Worum geht es? Laut Bundesumweltministerium (BMU) kann nach einem Leck im Kühlwasserkreislauf Isoliermaterial beschädigt werden. Eine denkbare Folge wäre, dass dieses Material sogenannte Sumpfsiebe verstopft oder in den Reaktorkern eindringt und dort die Kühlung behindert. Nach Angaben der DHU hatte bei einem Vorfall 1992 im schwedischen Barsebäck Isoliermaterial eine wichtige Kühlpumpe blockiert.

„Wir nehmen die Angelegenheit ernst“, erklärt BMU-Pressesprecher Tobias Dünow und fügt hinzu: „Akute Risiken sehen wir aber nicht.“ Für das Ministerium gilt die Maxime, dass auch für sehr unwahrscheinliche Störfälle funktionierende Sicherheitskonzepte vorliegen müssen. Den Nachweis für die Kühlsysteme haben fast alle Bundesländer noch zu liefern. Die bis Dezember 2008 vorliegenden Unterlagen konnten auch die Reaktorsicherheitskommission nicht überzeugen.

Einzelnachweise

Baden-Württemberg wird seine Akten am 15. Juli dem BMU übergeben. Das erklärte Rainer Gessler, Pressesprecher des Landes-Umweltministeriums, auf Anfrage. Bis zum Jahreswechsel hätten die Behörden das Thema allgemein diskutiert. Dann habe das Bundesumweltministerium Einzelnachweise gefordert. Für das GKN lägen diese bereits vor. Ergebnis laut Gessler: „Wir haben keine Zweifel an der Kühlung des Reaktorkerns.“ Der Pressesprecher erwartet nicht, dass das Bundesministerium nach Studium der Unterlagen zu einem anderen Resultat kommt.

Die Ausführung des Atomgesetzes erfolgt, von Ausnahmen abgesehen, durch die Länder im Auftrag des Bundes. Dabei unterliegen die zuständigen Landesbehörden dessen Aufsicht.


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