Wuppertal/Heilbronn
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Vielleicht bald Suche nach Leiche im Wald

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In Wuppertal hat ein Angeklagter ausgesagt, dass im Wald bei Heilbronn eine Leiche liege. Womöglich beginnt bald die Suche nach der vermissten Frau.

Von Alexander Klug

 

Irgendwo im Wald bei Heilbronn soll eine Leiche liegen. Foto: dpa
Irgendwo im Wald bei Heilbronn soll eine Leiche liegen. Foto: dpa

Nachdem einer der fünf Angeklagten in einem Mordprozess in Wuppertal ausgesagt hat, dass die Leiche in einem Waldstück bei Heilbronn abgelegt wurde, könnte der Mann schon bald in Polizeibegleitung nach Heilbronn kommen, um den Beamten den Ort zu zeigen. „Am Montag ist der nächste Tag der Verhandlung, da ist denkbar, dass die Kammer diese Variante anordnet“, sagt der Sprecher und Richter am Landgericht Wuppertal, Johannes Pinnel.

Die Aussage stammt vom Bruder des Ehemannes, er ließ seinen Anwalt vortragen, dass er den Ort nicht auf einer Landkarte zeigen könne und auch keine Straßennamen wisse. „Aber er könne es wiedererkennen“, sagt der Gerichtssprecher. Über die Konsequenzen des möglichen Leichenfunds könne er allerdings im Moment wenig sagen. „Erst, wenn sie gefunden ist, ist überhaupt erst sicher, dass sie tot ist. Erst dann kann die Ursache untersucht werden.“

„Die Aussage kam recht überraschend“

Der Mann ist einer von fünf Angeklagten in dem Mordprozess, das Verfahren erstreckte sich bereits über ein Jahr. „Die Aussage kam recht überraschend“, erläutert der Richter. „Vielleicht hat der Zeitpunkt ja damit zu tun, dass die Kammer die Beweisaufnahme bald beenden will.“ Die Leiche seiner Schwägerin, die bis dahin verschwunden war, sei in einem Waldstück bei Heilbronn abgelegt worden. „Ich bin bereit, diesen Ablageort zu zeigen“, habe der Mann nach Angaben eines Gerichtssprechers gesagt. Der Prozess hat im Juni 2016 begonnen.

Das mutmaßliche Mordopfer, eine 35 Jahre alte, sechsfache Mutter, ist seit April 2015 verschwunden. Die in Solingen lebende Irakerin hatte sich von ihrem Ehemann getrennt. Angeklagt sind der Ehemann, ihr Sohn sowie zwei Brüder und eine Schwester des Ehemanns. Sie sollen die Frau nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft umgebracht haben, „um die Familienehre wieder herzustellen“, wie es in der Anklageschrift heißt. Am Tattag seien sie laut Polizei unter anderem bis nach Heilbronn gefahren und parkten beim Wertwiesenpark (wir berichteten). Vermutlich mit der Leiche im Kofferraum fuhren sie zum Autobahnrastplatz Lorsch, von dort Richtung Kronau

Dort suchte die Polizei bereits 2015 nach der Leiche – ohne Erfolg. „Wenn eine Anfrage aus Wuppertal erreicht, unterstützen wir unsere Kollegen aus Nordrhein-Westfalen“, sagt die Sprecherin des Heilbronner Polizeipräsidiums, Yvonne Schmierer auf Anfrage. „Wir stehen mit der Wuppertaler Polizei bereits in Kontakt.“

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