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Verdi kündigt neue Streiks an: Weitere Ausfälle bei Bus und Bahn

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Der ÖPNV-Warnstreik am Freitag, 23. Februar, ging noch gar nicht über die Bühne, da ruft die Gewerkschaft Verdi schon zu neuen Arbeitskämpfen auf. Auch der Hauptstreiktag steht schon fest.

von dpa und unserer Redaktion
Gewerkschaft Verdi kündigt weitere Warnstreiks für Bus und Bahn an.
Gewerkschaft Verdi kündigt weitere Warnstreiks für Bus und Bahn an.  Foto: Ina Fassbender/dpa

Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommende Woche bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auf. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin mitteilte, sind die Arbeitskämpfe regional an unterschiedlichen Tagen geplant, mit dem 1. März als Hauptstreiktag. Bayern ist als einziges Bundesland nicht betroffen. Parallel zu den Warnstreiks organisiert Fridays For Future für den 1. März zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise. Wie sich der "Klimastreik" am 1. März regional auswirkt, ist noch unklar.

In den vergangenen Wochen gab es bereits mehrere Warnstreiks im ÖPNV in einzelnen Bundesländern. Am 2. Februar bestreikte Verdi den öffentlichen Personennahverkehr in einer bundesweit koordinierten Aktion in nahezu allen Bundesändern. Damals waren nach Gewerkschaftsangaben mehr als 80 Städte und rund 40 Landkreise betroffen. Wenn Verdi Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe zum Ausstand aufruft, sind dieselben Folgen zu erwarten wie beim für diesen Freitag, 23. Februar, angekündigten Warnstreik. Dann werden keine Stadtbusse fahren, die Stadtbahnlinien wären in der Heilbronner City unterbrochen. Weitere Details können weder die Heilbronner Stadtwerke noch die Stadtbahnbetreiber AVG zum jetzigen Zeitpunkt nennen.  


Warnstreik im Nahverkehr: Das fordert Gewerkschaft Verdi

"Das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem Streik am 2. Februar ausgesendet haben, ist anscheinend nicht ausreichend verstanden worden, denn die Tarifverhandlungen in den einzelnen Bundesländern sind nach wie vor ohne Ergebnis geblieben", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle laut Mitteilung. "Um endlich Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, muss jetzt erneut Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden. Deshalb rufen wir die Beschäftigten zu konzertierten Streiks auf."

In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld. Damit sollen die Beschäftigten entlastet und die Berufe im Nahverkehr attraktiver werden. Sämtliche Verkehrsunternehmen leiden unter Personalmangel. Insbesondere Busfahrerinnen und Busfahrer sind schwer zu finden. Die Berliner Verkehrsbetriebe sind aus diesem Grund seit Monaten mit einem eingeschränkten Busfahrplan unterwegs. 

Kooperation mit Fridays For Future: Streiktag und Klimastreik fallen auf den 1. März

Verdi und Fridays For Future arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen, unter anderem in der Kampagne "Wir fahren zusammen". Auch beim Warnstreik Anfang Februar mischten sich an zahlreichen Streikposten junge Aktivistinnen und Aktivisten unter die Beschäftigten. Die Anfahrt zu den Klimademonstrationen, die ebenfalls am 1. März stattfinden sollen, dürfte vielerorts durch den Warnstreik deutlich schwieriger werden.

Die neuen Warnstreiks reihen sich ein in eine länger werdende Liste an Arbeitskämpfen im Verkehr in diesem Jahr. Neben den ÖPNV-Warnstreiks gab es zwei mehrtägige Arbeitskämpfe bei der Bahn und zuletzt auch mehrere Arbeitsniederlegungen im Flugverkehr. 

 

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