Fusion in der Baubranche: Walter Bau übernimmt Züblin
Augsburg (dpa) - Der Baukonzern Walter Bau übernimmt die Mehrheit am Stuttgarter Konkurrenten Züblin und stärkt seine Marktposition dadurch

Das teilte der drittgrößte deutsche Baukonzern am Dienstag in Augsburg mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Züblin-Chef Manfred Nußbaumer soll auch den Chefposten bei Walter Bau übernehmen.
Mit der Übernahme des fünftgrößten Baukonzerns Deutschlands wird Walter Bau die Gesamt-Bauleistung von zuletzt 2,9 Milliarden Euro auf deutlich über 4 Milliarden Euro steigern. Allerdings zieht das Unternehmen nicht an den beiden deutschen Marktführern Hochtief und Bilfinger Berger vorbei.
Walter-Bau-Vorstandsmitglied Roy Walter erklärte, sein Unternehmen habe seit längerer Zeit über strategische Optionen zur Verstärkung des Konzerns nachgedacht. Nachdem das von der Familie Lenz gehaltene Aktienpaket an der Züblin AG frei geworden sei, habe man sich zu dem Schritt entschlossen. Beide Konzerne würden sich in ihrer regionalen Ausrichtung und bei den Spezialkomponenten ergänzen, sagte Nußbaumer. Der gemeinsame Konzern wolle seine Auslandsaktivitäten vor allem in Ost- und Südosteuropa ausbauen.
Durch den Zusammenschluss beider Konzerne solle ein schlagkräftiges und leistungsfähiges Unternehmen entstehen, das mit seiner «kritischen Größe» auch allein auftreten könne und konkurrenzfähig sei. Die Mitarbeiterzahl beider Unternehmen soll nach Angaben Walters sich auf dem derzeitigen Stand «in der Waage halten». Dies hänge jedoch von den Aufträgen ab.
Durch die Übernahme des Chefpostens bei Walter Bau durch Nußbaumer ist die lange Zeit offene Führungsfrage gelöst, nachdem der frühere Walter-Bau-Vorstandsvorsitzende Wolf E. Fitzner im Mai bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Seither hatten die übrigen fünf Vorstandsmitglieder das Unternehmen gelenkt.