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Ryanair baut Angebot am Baden-Airpark aus: Welche Ziele 2025 hinzukommen

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Wegen zu hoher Kosten streicht die Billigfluglinie Ryanair ihr Angebot in Deutschland zusammen. Ausnahmen sind Frankfurt/Hahn – und der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden. Das sind die Gründe.  

Von unserer Redaktion und dpa

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Die irische Billigfluglinie Ryanair hat ihre Drohung wahrgemacht und ihr Angebot in Deutschland kräftig zusammengestrichen. Mit zwei Ausnahmen. Am Flughafen Frankfurt/Hahn baut Ryanair, das im Hunsrück der Platzhirsch ist, sein Angebot gegen den Trend sogar aus, berichtet der SWR. Für viele Reisende geht es vom Hahn aus vor allem in Richtung Süden. Thessaloniki, Porto, Ibiza und Palermo stehen beispielsweise auf dem Flugplan.

Und auch am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) verfolgt die Billig-Airline offenbar andere Pläne. Der Blick auf den Sommerflugplan zeigt: 2025 plant Ryanair hier mit mehr Verbindungen und zusätzliche Ziele.

Pro Woche sind 103 Flüge der Fluggesellschaft am FKB vorgesehen. 2024 waren es noch 86. Zudem stehen mit Gran Canaria, Teneriffa und Thessaloniki drei neue Ziele auf dem Plan. Zusätzliche Verbindungen soll es unter anderem nach Mallorca, Barcelona oder Alicante geben. Valencia wird dagegen nicht mehr angeflogen.

Billigflieger Ryanair baut Angebot am Baden-Airpark aus

Für den Baden-Airpark gilt Ryanair mit Abstand als wichtigster Kunde. Wie die "Badischen Neuesten Nachrichten" berichten, trägt die Billigfluglinie großen Anteil daran, dass der Regionalflughafen im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Flughäfen deutlich mehr Passagiere abfertigt als noch vor der Corona-Pandemie.

Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) lag die sogenannte Recovery-Rate bei 144 Prozent. Der Flughafen Stuttgart, der die Mehrheit an der Baden-Airpark GmbH hält, hat erst 66 Prozent erreicht.

Ryanair fliegt deutsche Airports nicht mehr an: Zu hohe Kosten

Und die Aussichten für den Baden-Airport sind gut. Geschäftsführer Uwe Kotzan rechnet mit einem weiteren Anstieg auf dann 1,9 Millionen Passagiere im Jahr. Auch dank Ryanair.

Während die Iren Ihr Angebot in Hahn und am Baden-Airpark ausweiten, fliegen sie die deutschen Flughäfen Dortmund, Dresden und Leipzig im Sommer 2025 gar nicht mehr an, teilte Fluglinienchef Eddie Wilson vor Kurzem mit. Das Angebot in Hamburg werde um 60 Prozent reduziert. Dass Ryanair seine Präsenz am Hauptstadtflughafen reduzieren will, ist schon länger bekannt.

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Den Rückzug von vielen Standorten begründete die Fluggesellschaft mit zu hohen Kosten in Deutschland. Wilson hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bundesregierung in dem Zuge aufgefordert, unter anderem die Luftverkehrssteuer abzuschaffen und die Flugsicherungsgebühren zu senken. Die Luftverkehrssteuer ist in Deutschland im Mai erhöht worden. Je nach Ziel der Reise liegt sie zwischen 15,53 und 70,83 Euro pro Ticket, was Anbieter in aller Regel an die Passagiere weitergeben.

Mit der Flugsicherungsgebühr wird unter anderem die Arbeit der Deutschen Flugsicherung bezahlt. Laut dem Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) aus Berlin gehört die Gebühr in Deutschland zu den höchsten in Europa. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Ulrich Lange, forderte die Regierung auf, die Erhöhung der Luftverkehrssteuer zurückzunehmen. Es dürfe nicht sein, dass die Regierung auf Kosten des Standorts die Staatskasse aufbessere. 

Kosten für Ryanair und Co.: Luftverkehrssteuer, Flugsicherungsgebühr und Luftsicherheitsgebühr

Laut BDF gibt es für Fluggesellschaften mehrere Kosten, die standortabhängig und wesentlich sind. Außer der Luftverkehrssteuer und der Flugsicherungsgebühr verweist der Verband auch auf die Luftsicherheitsgebühr, die bei den Durchsuchungen von Passagieren und deren Gepäck anfällt. Ihre maximale Höhe soll 2025 von zehn auf 15 Euro steigen. Ebenfalls nennt der BDF Flughafenentgelte, die die Betreiber von den Gesellschaften verlangen. 

Der BDF teilte mit, der Verband sei von der Ankündigung Ryanairs wenig überrascht. „Das war ein Rückzug mit Ansage und zeigt die negative Dynamik, in der sich der Luftverkehrsstandort Deutschland insgesamt derzeit befindet“, sagte Geschäftsführer Michael Engel. Der Flughafenverband ADV aus Berlin warnte davor, dass Deutschland im Luftverkehr den Anschluss verliere. Die Ryanair-Ankündigung zeige, der Standort Deutschland sei zu teuer, sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig.“

Wie Ryanair mitteilte, werde das gesamte Angebot in Deutschland im nächsten Sommer um zwölf Prozent im Vergleich zum diesjährigen Sommer gekürzt. 22 Strecken sollen wegfallen. Wilson betonte, aufgrund der Streichungen komme es bei Ryanair nicht zu einem Stellenabbau. Er rechne dennoch damit, dass Arbeitsplätze verloren gingen. Dies betreffe etwa Taxiunternehmen oder Restaurants.

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