Stimme+
Nach mehreren Spitzenjahren
Lesezeichen setzen Merken

Schwarz-Gruppe zieht Jahresbilanz: Was hinter den Zahlen steckt

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Jahresbilanz bei der Schwarz-Gruppe: Das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm hat die Wirtschaftszahlen für 2023 vorgelegt. War es erneut ein Spitzenjahr?

Starke Jahresbilanz bei der Schwarz-Gruppe: Auch 2023 zeigte das Unternehmen aus Neckarsulm Wachstum.
Starke Jahresbilanz bei der Schwarz-Gruppe: Auch 2023 zeigte das Unternehmen aus Neckarsulm Wachstum.  Foto: Schwarz Unternehmenskommunikation

Die Schwarz-Gruppe hat am Donnerstag ihre Wirtschaftszahlen für das vorangegangene Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Immer wieder hatte sich das Unternehmen mit Sitz in Neckarsulm in den vergangenen Jahren über Spitzenumsätze gefreut. Wie sieht es 2023 aus? Die Heilbronner Stimme gibt einen Einblick in die Zahlen. 

Schwarz-Chef Chrzanowski spricht von einem stabilen Geschäftsjahr

Das Handelsunternehmen konnte seinen rasanten Wachstumskurs auch im zurückliegenden Geschäftsjahr fortgesetzt. Das Unternehmen hat seinen Umsatz um 8,5 Prozent auf 167,2 Milliarden Euro gesteigert. Die Entwicklung verlief in den verschiedenen Sparten der Schwarz-Gruppe unterschiedlich. Das Geschäftsjahr endet bei den Neckarsulmern jeweils Ende Februar.

„In diesem stabilen Geschäftsjahr 2023 spiegelt sich vor allem unsere operative Exzellenz in allen Geschäftsfeldern und das beeindruckende Engagement unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider“, kommentiert Gerd Chrzanowski, Komplementär der Schwarz-Gruppe, das Ergebnis.

Gerd Chrzanowski, der Komplementär der Schwarz Gruppe.
Gerd Chrzanowski, der Komplementär der Schwarz Gruppe.  Foto: Weltmarktführergipfel

Der Unternehmenschef stellt heraus, dass das Umsatzwachstum mit der gleichen Anzahl an Mitarbeitern geschafft wurde wie 2022. Derzeit beschäftigt die Schwarz-Gruppe weltweit rund 575.000 Mitarbeiter. Chrzanowski erklärt dies mit höheren Preisen infolge der Inflation, verbesserten Prozessen und fortschreitender Digitalisierung in der Gruppe.

Wirtschaftstreiber Lidl: 2023 zusammen mit Kaufland mehr als 200 neue Filialen eröffnet

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen rund 200 zusätzliche Filialen eröffnet. Lidl und Kaufland betreiben damit aktuell rund 13.900 Geschäfte in 32 Ländern. Als Wachstumstreiber der Schwarz-Gruppe erwies sich einmal mehr Lidl. Der Discounter steigerte seinen Umsatz um 9,4 Prozent auf 125,5 Milliarden Euro. Lidl steuert damit 75 Prozent des Gesamtumsatzes es der Schwarz-Gruppe bei. 

Auch Kaufland legte zu – und zwar um 7,8 Prozent auf einen Umsatz von 34,2 Milliarden Euro.

Im Onlinegeschäft musste die Schwarz-Gruppe Rückgänge hinnehmen

Deutlich schwächer entwickelte sich dagegen das Onlinegeschäft von Lidl und Kaufland. Es brach um 9,4 Prozent auf einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro ein. Im vergangenen Geschäftsjahr verbuchte die Schwarz-Gruppe beim Online-Umsatz noch einen Zuwachs um 8,5 Prozent. Die Neckarsulmer begründen den Rückgang mit den „Marktentwicklungen für Online-Shops in Deutschland nach einer sehr umsatzstarken und von der Pandemie geprägten Phase“.

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Entsorgungstochter Prezero: Weniger Umsatz im Jahr 2023

Schwächer als im Vorjahr entwickelte sich auch die Entsorgungstochter Prezero. Das Unternehmen litt den Angaben zufolge unter einem Preisverfall auf einem Teil der Wertstoffmärkte und musste einen Umsatzrückgang von 5,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro hinnehmen. Dennoch habe sich Prezero gut entwickelt und die Zahl der Kommunen deutlich gesteigert, die die Dienste des Entsorgungsspezialisten nutzen. Die Schwarz-Gruppe betont in diesem Zusammenhang ihr Ziel, Unternehmen auf dem Weg in eine kreislauffähige Zukunft zu unterstützen und CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Die Sparte Schwarz Produktion hat die Erlöse kräftig gesteigert

Stark zugelegt hat im zurückliegenden Geschäftsjahr die Sparte Schwarz Produktion. Die produzierenden Unternehmen der Schwarz-Gruppe lieferten vor allem an Lidl und Kaufland Waren im Wert von rund 4,2 Milliarden Euro – das entspricht einer Steigerung von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Treiber für dieses Wachstum war vor allem die erweiterte Produktion von Kaffee, Teigwaren und Papier. Zudem haben die Neckarsulmer mit dem Getränkewerk in Derby in Großbritannien den ersten Produktionsstandort außerhalb des Heimatmarktes Deutschlands in Betrieb genommen.

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Fokus auf Digitalisierung: Neue Sparte Schwarz Digits nimmt Cybersicherheit in den Fokus

Eine zunehmend wichtige Rolle in der Schwarz-Gruppe soll die Sparte Schwarz Digits spielen, die sich um digitale Infrastruktur, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz kümmert. Schwarz Digits bietet seine Produkte und Dienstleistungen nicht nur in der Gruppe, sondern auch externen Kunden an. Der Umsatz der 2023 gegründeten Sparte lag bei 1,9 Milliarden Euro. Um diesen Bereich weiter auszubauen, hat sich die Schwarz-Gruppe am Heidelberger KI-Entwickler Aleph Alpha und am Kommunikationsunternehmen Wire beteiligt.


Mehr zum Thema

3500 Arbeitsplätze
Lesezeichen setzen

Im Video: Einblicke in den neuen IT-Campus der Schwarz-Gruppe in Bad Friedrichshall


Schwarz-Gruppe hat 2023 acht Milliarden Euro investiert

Insgesamt haben die Neckarsulmer im Geschäftsjahr 2023 rund acht Milliarden Euro investiert – vor allem in die Modernisierung und den Ausbau von Filialen, in neue Lagerstandorte und in die Absicherung von Lieferketten. Schwarz-Chef Chrzanowski zeigt sich zuversichtlich, dass sich die Gruppe weiterhin erfolgreich entwickeln wird. „In einer konjunkturell schwierigen Zeit konnten wir unsere Position stärken und unser Wachstum fortsetzen. Dies gelingt uns, weil wir als einzigartiges Ökosystem die gesamte Wertschöpfungskette abdecken“, sagt er.

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben