Deutschlands reichste Frau investiert in der Region

Das Wassertechnologie-Unternehmen Skion Water kauft zu: Die Gruppe, Teil der Investmentgesellschaft Skion der BMW-Erbin Susanne Klatten, will Schweitzer Chemie mit Sitz in Freiberg am Neckar vollständig übernehmen. Das berichten Skion-Water-Geschäftsführer Reinhard Hübner und Bernd Schweitzer, Gründer und Geschäftsführer von Schweitzer Chemie. Geplant ist die Umsetzung zum 1. April, das Kartellamt muss noch zustimmen.

Mehr als 10.000 Kunden

Schweitzer Chemie wurde 2001 gegründet. 2011 wurde die Firmenzentrale in Freiberg bezogen. Inzwischen ist die Belegschaft auf 225 Mitarbeiter angewachsen. Das Unternehmen hat sich auf Dienstleistungen der Wasseraufbereitung und Wasserbehandlung inklusive IT-Lösungen, Schulung und Beratung spezialisiert und verfügt über ein Netz von etwa 50 Servicestandorten. Betreut werden nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Kunden. "Wir sind Komplettanbieter für Kühl-, Trink-, Kessel und Prozesswasser", erklärt Bernd Schweitzer.

 

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Im Geschäftsjahr 2021/22, das am 31. März endete, wurde ein Umsatz von 33 Millionen Euro erzielt nach 26,1 Millionen Euro im Vorjahr. "Das Unternehmen ist kerngesund", ist Schweitzer zufrieden. Allerdings habe sich die Nachfolgefrage gestellt. "Wir haben uns überlegt: Was ist das Beste für Schweitzer Chemie?" erzählt der Geschäftsführer. Mit Skion und deren Tochtergesellschaft Enviro habe es schon acht Jahre lockere Gespräche gegeben. "Wir haben sehr gezielt geschaut: Wer passt zu uns? Da blieb nur Skion übrig", erläutert Schweitzer.

Wichtig sei ihm, dass der neue Eigner einen strategischen und keinen rein finanziellen Ansatz habe. Schweitzer Chemie bleibt selbstständig, sagt Reinhard Hübner: Name und Standort bleiben, alle Mitarbeiter werden übernommen, die Geschäftsführer bleiben im Amt. "Wir haben nun Zeit, unsere Nachfolger im Unternehmen aufzubauen", sagt Schweitzer.

Für Skion Water ist es die zweite Investition im laufenden Jahr. Alleine 2022 wurden sechs Unternehmen entweder ganz übernommen oder sich an ihnen beteiligt.

 

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Ein Milliarden-Unternehmen

Mit Skion Water hat sich Susanne Klatten, laut "Forbes" derzeit reichste Frau Deutschlands mit einem geschätzten Vermögen von 27,9 Milliarden Dollar, innerhalb weniger Jahre eine Gruppe von Wassertechnologie-Unternehmen aufgebaut. Diese ist Teil ihrer Investmentgesellschaft Skion, die unter anderem Anteile an den Chemiekonzernen Altana und SGL Carbon hält. Skion Water wurde 2011 als eigene Sparte ins Leben gerufen.

Beteiligung an Qwair scheiterte

Zuletzt kam Skion Water auf etwa eine Milliarde Euro Umsatz, berichtet Hübner. Zur Gruppe gehörten etwa 120 Gesellschaften in mehr als 30 Ländern mit zusammen etwa 4500 Beschäftigten. Die Gruppe hielt zuvor auch knapp 25 Prozent an Qwair in Heilbronn. Das Unternehmen, Spezialist für die Aufbereitung von Abwasser und Abluft, stellte allerdings im Oktober Insolvenzantrag. Als Ursachen wurden damals die Corona-Pandemie sowie Forderungsverluste bei einem Geschäft in China angegeben.