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US-Konzern übernimmt Münchner Startup – und die Schwarz-Gruppe macht Kasse

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Die Veräußerung eines Anteils an einem deutschen KI-Startup dürfte auch der Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm einen hohen Betrag in die Kasse gespült haben.

Für die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe dürfte sich das Investment in die G2K Group sehr gelohnt haben. Foto: Archiv
Für die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe dürfte sich das Investment in die G2K Group sehr gelohnt haben. Foto: Archiv  Foto: Berger

Als Mitte Mai der US-Konzern Service Now das Münchener KI-Startup G2K übernahm, horchte vor allem die Fachwelt auf. Schließlich handelte es sich um den bislang teuersten Deal mit einem deutschen Startup, das im Bereich KI tätig ist - sein Wert wurde mit etwa einer Milliarde Euro angegeben, so dass G2K im Fachjargon als Einhorn gilt.

Dass neben den Gründern Karsten Neugebauer und Omar El Gohary auch der frühere FDP-Schatzmeister Harald Christ vom Verkauf profitierte, sorgte für große Aufmerksamkeit.


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"Schwarz New Ventures" hielt 20 Prozent an G2K

Was indes nicht registriert wurde: Auch die Schwarz-Gruppe hat bei dem Geschäft Kasse gemacht. Sie hielt zuletzt über Schwarz New Ventures 20 Prozent an G2K. Wie der "Business Insider" berichtete, soll Service Now einen hohen dreistelligen Millionen-Betrag für die Übernahme gezahlt haben.

Demnach müsste die Schwarz-Gruppe mehr als 100 Millionen Euro erhalten haben. Dass sie ihre Anteile verkauft hat, ging erstmals aus einer Pressemitteilung ihrer beratenden Wirtschaftskanzlei Noerr hervor.

Partnerschaft zwischen der Schwarz-Gruppe und G2K

Schwarz New Ventures hatte sich im November 2021 an der G2K Group mit 20 Prozent beteiligt, die Investitionssumme wurde nicht genannt. Im selben Jahr hatten die Schwarz-Gruppe und das Startup auch geschäftliche Beziehungen aufgenommen.

Dies geht aus dem Geschäftsbericht von G2K jenes Jahres hervor: "Die über die letzten Jahre entstandene Fachexpertise und zielgerichtete Adaption der Produktwelt an die Bedürfnisse des Einzelhandels weckte das Interesse der Schwarz-Gruppe. Im Ergebnis erfolgte eine Partnerschaft zwischen der Schwarz-Gruppe und der G2K Group GmbH, die auch die Beauftragung zur Errichtung eines Retail-Showrooms am Berliner Standort der G2K beinhaltete. Am Beispiel einer Lidl-Filiale werden hier Anwendungsfälle entwickelt und getestet sowie zum Weiterverkauf präsentiert. Zeitgleich findet so eine Evaluation der Schwarz-Gruppe statt, inwieweit die Anwendungen auch in deren Filialnetz zum Einsatz kommen können. Seit Ende des Jahres 2021 wurde ein Roll-Out in den rund 13.300 Filialen des Konzerns von beiden Parteien vorbereitet."

Auch Google und Microsoft sollen Interesse gehabt haben

Konkret geht es hier um die Software Parsifal: Im Handel soll sie auf Basis von KI dafür sorgen, dass Handelsunternehmen Einblicke in die Kunden- oder Besucherstruktur erhalten, um Ausstattungen, Dienstleistungsangebote oder Einkaufsmöglichkeiten anzupassen und Werbemaßnahmen situationsbedingt und unter Einhaltung der lokalen Datenschutzrichtlinien zu personalisieren, heißt es. Parsifal wird auch für industrielle und Smart-City-Anwendungen angeboten.

Bei der Schwarz-Gruppe wird der Verkauf grundsätzlich bestätigt. "Die Unternehmen der Schwarz-Gruppe haben bereits in zahlreiche junge Wachstumsunternehmen investiert", teilt ein Sprecher mit. "Hierzu zählt auch die G2K Group, die sich als vielversprechendes Unternehmen mit einer innovativen Sensor-to-Cloud-Technologie erwiesen hat. Die Anteile an G2K wurden nun vollständig an Service Now verkauft."

Ob Schwarz an einer Übernahme von G2K selbst Interesse gehabt hätte, wurde nicht mitgeteilt. Die Berichte vom Mai deuten an, dass auch Tech-Riesen wie Google oder Microsoft gerne zum Zuge gekommen wären. Mitunter hat Schwarz da ja selbst Erfolg - wie vor zwei Jahren, als das israelische IT-Security-unternehmen XM Cyber übernommen wurde, ebenfalls nach unbestätigten Schätzungen für einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag.

 

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