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Schlecker veröffentlicht Schließliste

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Heilbronn/Hohenlohe - Schlecker hat am Mittwoch die Liste der 2.000 Filialen veröffentlicht, die voraussichtlich geschlossen werden. Darunter sind auch mehrere Märkte aus der Region Heilbronn.

Heilbronn/Ehingen - Schlecker hat am Mittwochvormittag die Liste der Filialen veröffentlicht, die voraussichtlich geschlossen werden. Nach Angaben eines Sprechers sind die Angaben noch vorläufig, solange der Insolvenzverwalter der Drogeriekette, Arndt Geiwitz, mit dem Betriebsrat verhandelt.

Auf der 40 Seiten langen Liste sind Märkte von Aachen bis ins niederbayerische Zwiesel aufgeführt. 2000 Filialen sollen wie bereits angekündigt endgültig geschlossen werden - nur sie sind auf der Liste aufgeführt. Unlängst zählte Schlecker in Deutschland noch rund 5400 Filialen.

 

Dateiname : Komplette Schlecker-Schließliste
Dateigröße : 640859
Datum : 14.03.2012
Download : jetzt herunterladen

 

Zwischen der von Schlecker veröffentlichten Liste und jener, die Verdi vorliegt, gibt es auch in der Region einige Unterschiede. So fehlen auf den 40 Seiten von Schlecker die Standorte Bönnigheim, Kirchheim, Neckarsulm-Rathausstraße, Pfedelbach und Schwaigern (*).

Dafür ist Kirchardt auf der Liste des Insolvenzverwalters aufgeführt (**).

Auf beiden Listen stehen die Filialen Cleebronn, Flein, Heilbronn-Biberach, -Böckingen (beide) und -Neckargartach, Ittlingen, Möckmühl (Untere Gasse), Neckarbischofsheim, Nordheim und Talheim.

*   = nur auf der Liste von Verdi
** = nur auf der Liste des Insolvenzverwalters
 

Das spiegele die Ungewissheit wider, die gerade über einigen Standorten schwebt, berichtet der Heilbronner Verdi-Sekretär Helmut Schmidt: „Auch die Liste des Insolvenzverwalters ist eine vorläufige Liste und kann sich von heute auf morgen ändern“, erklärt er.

Allerdings sei die Schlecker-Bezirksleitung bereits am Dienstagnachmittag in mehreren zur Schließung anstehenden Filialen im Raum Heilbronn und Neckarsulm gewesen und habe die Belegschaft darüber informiert.

 

Schlecker schließt Lager

Die Filialschließungen sind auf dem Weg - nun folgen die Schlecker-Lagerstandorte. Wie die Drogeriekette am Donnerstag mitteilte, wird es künftig nur noch fünf statt bisher 13 Standorte geben. 840 Jobs fallen weg, sie gehören zu der von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz angekündigten Gesamtzahl von rund 12.000 Beschäftigten, die ihre Arbeitsplätze verlieren. Verdi wollte am Donnerstag mit Aktionen in ganz Deutschland für Solidarität mit den Schlecker-Beschäftigten demonstrieren.

Geiwitz sieht den Umbau als Teil eines Konzepts, das Schlecker überlebensfähig machen soll. Die Kette will ihre Waren künftig mit rund 560 Mitarbeitern aus Ehingen (Baden-Württemberg), Pohlheim (Hessen), Falkenhagen (Brandenburg), Melle (Niedersachsen) und Schleiz (Thüringen) verteilen.

Der Umbau soll zum 1. August abgeschlossen sein. Die Lager in Schwarmstedt (Niedersachsen), Luckau (Brandenburg), Grevenbroich (Nordrhein-Westfalen), Herda (Thüringen), Kürnach (Bayern), Alzey (Rheinland-Pfalz), Empfingen (Baden-Württemberg) und Nittendorf (Bayern) fallen weg.

 

Rabattaktionen

Möglicherweise kann es nach dpa-Informationen noch zu kleinen Veränderungen kommen - doch ist das Aus für die Läden ziemlich sicher. Von rund 400 weiteren Filialen, die noch auf wackeligen Füßen standen, sind mittlerweile dem Vernehmen nach rund 120 gerettet, über 280 spricht Geiwitz noch mit den Arbeitnehmervertretern.

Die betroffenen Geschäfte auf der Liste wurden seit Dienstagnachmittag per Fax über ihre Schließung informiert. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers erhalten diese am Mittwoch oder Donnerstag Pakete für Rabattaktionen. Die Preise der Waren für den Ausverkauf sollen um 30 Prozent reduziert werden.

Das Unternehmen betonte zugleich, dass eine Filialschließung nicht die Kündigung der dort beschäftigten Mitarbeiterinnen zur Folge haben müsse. Darüber entscheide in jedem Einzelfall der Sozialplan, der ebenfalls noch verhandelt werde.

Geiwitz will 11.750 Stellen streichen, um ab April mit schwarzen Zahlen das Unternehmen weiterzuführen. In Stuttgart war Schlecker am Mittwochmorgen Thema einer Landtagsdebatte.

Diskussion

Die Diskussion um Staatshilfen ging indes weiter. Das Bundeswirtschaftsministerium stellte in Berlin klar, dass insolvente Firmen wie Schlecker nicht für Programmkredite der Staatsbank KfW antragsberechtigt seien. Wirtschaftsstaatssekretär Bernhard Heitzer verwies in einem am Mittwoch bekanntgewordenen Schreiben an den baden-württembergischen Finanzminister Nils Schmid und die Stuttgarter Arbeitsministerin Katrin Altpeter (beide SPD) darauf, dass das Land zuständig sei, in dem das Unternehmen sitze. Auch hätten Länder eigene Förderinstitute, die gegebenenfalls Kredite bereitstellen könnten entsprechend der EU-Beihilferegeln.

Im Stuttgarter Landtag gab es eine heftige Kontroverse um Staatshilfen für Schlecker. „Wollen Sie eisig schweigen?“, fragte Schmid am Mittwoch in einer aktuellen Debatte im Stuttgarter Landtag die Fraktionen von CDU und Liberalen. „Die Uhr tickt.“ Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) habe sich quergestellt und den Millionen-Kredit für die Transfergesellschaft verweigert. „Diese Frauen haben nicht die Gleichgültigkeit und Hochnäsigkeit des Herrn Rösler verdient.“

Die Opposition hielt dem Minister schädlichen Aktionismus vor. „Das ist primär keine staatliche Aufgabe, sich da einzumischen“, sagte der liberale Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. Schmid betreibe „reinen Populismus auf dem Rücken der Schlecker-Mitarbeiter“. Es gebe 3800 offene Stellen für Verkäuferinnen und Kaufleute. Zudem könnten viele Frauen bei den Schlecker-Konkurrenten dm, Rossmann und Müller unterkommen. Für die CDU sagte Reinhard Löffler, Pleiten seien nichts Ungewöhnliches. „Bei den Kleinen kommt der Gerichtsvollzieher, bei den Großen der SPD-Minister.“ red/lsw

 

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Kommentare

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am 14.03.2012 20:36 Uhr

und ebenso die Arbeiterschaft, die zu uns gekommen ist und hier seit vielen Jahren arbeitet.

Als in den 1960er Gastarbeiter nach Deutschland geholt werden sollten, waren es die Gewerkschaften, die dagegen waren, weil sie die deutsche Arbeiterschaft vor einer Lohndrückerei schützen wollten. Irgendwann haben dann die Gewerkschaften ihren Widerstand aufgegeben und sich mit den Arbeitgebern arrangiert.

Zwischenzeitlich ist auch eine andere Generation von Gewerkschaftsfunktionären herangewachsen. Und diese bejahen aus idiologischer Sicht das massenhafte Hereinbringen Fremder, das seit der Wiedervereinigung erfolgt. Ihnen ist dann auch gleichgültig, wenn deutsche Arbeiternehmerinnen oder Arbeiternehmer arbeitslos werden, werden doch die zugewanderten Arbeitnehmer Mitglieder in den Gewerkschaften. Um aber die Zuwanderung permanent aufzurecht zu erhalten, müssen Billiglohnarbeitsplätze geschaffen werden, was natürlich die Arbeitgeber nur allzugerne machen.

Seit die Gewerkschaften den Globalisten dienen und nicht mehr die wahren Interessen der Arbeiterschaft vertreten, ist das Lohnniveau gesunken. Und zwar soweit, daß einem Teil der Vollzeitbeschäftigten die Entlohnung nicht ausreicht, um ein normales Leben führen zu können, sondern auf Hartz-IV-Ergänzungszahlungen angeweisen sind. Früher mußte der Staat nicht eingreifen, um einen Mindestlohn fest zu setzen.

Anstatt daß die Gewerkschaften ihre Daseinsberechtigung erbringen und sich für die Arbeiterschaft einsetzen sowie für den gleichen Lohn für Frauen zu kämpfen, lenken die Gewerkschaften ab, indem sie die Gefahr von angeblichen neuen Nazis heraufbeschwören.

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Clausine Roland am 15.03.2012 11:46 Uhr

Wenn ich das hier lese ist es ganz gut das die Gewerkschaften auf dem rechten Auge nicht blind sind.
Die FGefahr sind die neuen Nazis!!!

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am 15.03.2012 11:58 Uhr

Vor allem verstehe ich die Gleichung Ausländer=niedriegerer Lohn nicht wirklich.
Oder haben Ausländer, die hier leben und Rechnungen bezahlen müssen irgendwie ein Rabatt auf Miete/Heizkosten, Lebensmittel und andere Konsumgüter, die ich noch nicht kenne ?

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am 15.03.2012 14:48 Uhr

In den 1950er bis 1970er Jahren herrschte ein „künstlich geschaffener” Mangel an Arbeitskräften. Dadurch kam es u. a. zu einer Lohn-Lohn-Spirale. Wurden die Löhne in einer Branche erhöht, so mußten auch in anderen Branchen die Löhne erhöht werden, um eine Abwanderung in andere Branchen zu verhindern. Mit dem Hereinbringen der Gastarbeiter (anfangs waren die Gewerkschaften dagegen) wurde diese Lohn-Lohn-Spirale durchbrochen.

In den letzten 10 bis 15 Jahren kam es durch das massenweise Hereinbringen von Fremden zu einem Überschuß an Arbeitskräften, wodurch eine sogenannte „Lohndrückerei” erfolgen konnte. Die Reallöhne stiegen in den letzten 15 Jahren nur noch ganz minimal.

So werden die Zuwanderer mißbraucht und es wird hingenommen, daß diese ja auch „entwurzelt” werden. Den Gewerkschaften, die ja Hand in Hand mit Globalisten arbeiten, ist das Schicksal derjenigen, die aus ihrer Familie und ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden, vollkommen gleichgültig.

Es wäre doch allemal besser, wenn die Maschinen zu Menschen gebracht werden, als daß die Menschen in die Fremde zu den Maschinen gelockt werden.

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am 15.03.2012 18:25 Uhr

Zitat von a.schonath
In den 1950er bis 1970er Jahren herrschte ein „künstlich geschaffener” Mangel an Arbeitskräften


WIE GEIL IST DAS DENN?!

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am 14.03.2012 16:42 Uhr

Art Großunternehmer ist der normale 0815 Arbeiter doch nur Menschenmüll den es sich zu ausbeuten lohnt..

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am 14.03.2012 15:31 Uhr

Ich bin noch nie gerne zum Schlecker ,war mir einfach vie zu eng ,viel zu unpbersichtlich und der Gang durch die Regale mit Kinderwagen nicht zu bewältigen ...Dann wurde Schlecker umgebaut es hätte was werden können ,wäre nicht heruasgekommen wie mit dem langjährigen Mitarbeiter umgegangen wird ..(kündigen und dann falls noch gewollt zu viel schlechteren Konditionen wieder eingestellt)
Damit war der Herr schlecker sehr schlecht beraten...Wie gesagt die Suppe müssen nun die Angestellte auslöffeln ,den der Herr schlecker hatt bestimmt seine Schäffchen schon im trockenen...

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am 14.03.2012 09:04 Uhr

Besser für die Kette Schlecker, wäre es gewesen, Sie in den Abgrund zu fahren. Die paar tausend Mitarbeiter hätten auch was anderes gefunden und ein Teil wird halt wieder durch den Steuerzahler aufrechterhalten. Ein solches Unternehmen mit solch kriminellen Potenzial, welches seine Mitarbeiter ohne Ende ausnutzt, gehört einfach peukotiert. Seit der Veröffentlichung ihrer dubiosen Machenschaften gegen ihre Mitarbeiter, kenne ich keinen der da noch einkaufen geht.

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am 14.03.2012 09:38 Uhr

emc2 sagen Sie mir bitte bei welchem großen Einzelhandelsunternehmen die Mitarbeiter nicht augenutzt werden, und außerdem wenn es einen nicht betrifft, kann man immer große Sprüche machen!

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am 14.03.2012 10:36 Uhr

@holgibj, selbstverständlich bin ich nicht betroffen, aber ich habe eine ähnliches Gewicht erlebt. Das habe ich 13 Monate mitgemacht und dies 13 Monate zu lang. Letztendlich habe ich erfolgreich die Reisleine gezogen und stehe besser da, wie je zuvor.
Und klar, es gibt genügend andere Unternehmen die dies mit ihren Mitarbeitern abziehen, aber Schlecker ist halt der Große Sündenbock. Und ich habe kein mitleid, da jeder die Wahl hat, was er macht und tut.

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am 14.03.2012 07:51 Uhr

schlecker hat doch schon einige filialen geschlossen in der region, als die insolvenz noch lange nicht bekannt war...

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am 14.03.2012 05:34 Uhr

dass sehr viele Schlecker Filialen nicht rentabel sein können. Schlecker übernahm in unterschiedlichen Orten, auch in der Stadt Ladengeschäfte, die bereits vorher auf Grund fehlender Kundschaft schliessen mussten. Einzelne Lockangebote und billige Arbeitskräfte allein reichten bei weitem nicht dazu aus dort Gewinne zu erzielen.
Beim ganzen unseeligen Spiel der Familie Schlecker tragen nun den grössten Schaden die Arbeitnehmer.

Jedoch Firmen,die so offenen Auges auf eine Insolvenz zusteuern nun durch den Steuerzahler krampfhaft am Leben zu erhalten, halte ich für falsch.

Es ist schwer vorstellbar, dass die Familie Schlecker privat die selben finanziellen Probleme bekommt wie ihre Arbeitnehmer.

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