Nicht nur zu Weihnachten

Wer in den vergangenen Tagen und Wochen versucht hat, passende Geschenke für die Liebsten zu finden, der kann nachfühlen, was Kerstin Berner-Göbel und ihr Mann Roland Göbel in Ingelfingen mit ihren 30 Mitarbeitern das ganze Jahr über tun: Sie sind professionelle Geschenkeeinkäufer. Deswegen heißt das Unternehmen auch Profipresent.

Wer jetzt denkt, dass das eine launige Nebenbeschäftigung für die Tochter von Albert Berner ist, der hat sich gewaltig getäuscht: "Das Umsatzziel für 2015 ist es, die zehn Millionen Euro zu knacken", sagt Roland Göbel - um hinzuzufügen, dass die Firma ihre Planzahlen in den vergangenen Jahren stets erreicht habe. Dabei ist der Werbemittelmarkt hart umkämpft.

Längst nicht den ganzen Umsatz macht die Berner-Aufsichtsrätin mit dem Handelskonzern, auch wenn das beim Blick in die Vitrinen in der Firmenzentrale in Ingelfingen so erscheint: Über andere Kunden - unter anderem aus der Automobilbranche - dürfen die beiden Geschäftsführer nicht offen reden.

Über die eigenen Ziele schon: "Wir wollen in die Top Ten der der Branche", sagt er. Und sie ergänzt: "Wenn wir was machen, dann machen wir es zu 100 Prozent". Die Firma sei gleichsam das vierte Kind des Paares, das sich in Würzburg kennengelernt hat. Dorthin war die Unternehmertochter nach ihrer Ausbildung bei Mustang gezogen. Vor zehn Jahren ging es dann zurück nach Künzelsau, 2010 haben die beiden ihr Unternehmen gegründet.

Im Spannungsfeld zwischen Compliance - was dürfen Firmen eigentliche schenken? - und dem Anspruch, qualitativ Hochwertiges zu bieten wächst Profipresent heran. Auch Corporate Fashion, zu deutsch ansprechende Arbeitsuniformen, gehören zum Produktportfolio. Was aber macht den Erfolg aus? "Es geht um die Idee", sagt Berner-Göbel. Genau wie beim Weihnachtseinkauf für die Familie.