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Wirtschaft stagniert weiter: Region Heilbronn vermisst Impulse für Aufschwung

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Konjunkturumfragen des Industrie- und Handelskammern zeigen, dass der Wirtschaftsaufschwung in der Region Heilbronn-Franken und im Land noch auf sich warten lässt. Kammern nehmen die Politik in die Pflicht.

Nur noch 31 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als gut.
Nur noch 31 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als gut.  Foto: Christophe Gateau/dpa

Die Wirtschaft in Baden-Württemberg und in der Region Heilbronn-Franken kommt nicht in Schwung. Das zeigen die jüngsten Umfragen der Industrie- und Handelskammern (IHK). So bezeichnen in der Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) nur noch 31 Prozent der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Das sind den Angaben zufolge drei Prozentpunkte weniger als im Januar 2024 und zehn Prozentpunkte weniger als im Frühsommer 2023. 18 Prozent der befragten Unternehmen nannten ihre Lage schlecht, das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Januar und zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Konjunktur in Baden-Württemberg: BWIHK-Chef Erbe sieht im Land ungebrochenen Trend zur Stagnation 

"Der Trend zur Stagnation scheint in Baden-Württemberg ungebrochen", sagte BWIHK-Präsident Christian Erbe zur Umfrage. Viele Weltmärkte zeigten derzeit Zeichen des Aufschwungs, "aber die Bremsen unserer Konjunktur sitzen fest", so Erbe. "Den Unternehmen fehlen weiter Impulse für einen Aufschwung", kritisierte der Funktionär. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz warnt hingegen mit Blick auf die Wirtschaftslage im Südwesten vor zu viel Pessimismus

Gründe für wirtschaftliche Stagnation: Strukturelle Herausforderungen belasten viele Unternehmen

Erbe nannte den Fachkräftemangel und die hohen Kosten für Energie, Personal und Finanzierung als strukturelle Herausforderungen für den Standort Deutschland. "Hinzu kommt die Belastung durch bürokratische Vorgaben, Unsicherheiten durch eine unberechenbare Wirtschaftspolitik und eine hohe Steuerlast" sagte Erbe. Darunter litten die Investitionsbereitschaft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Unternehmen.

Schlechte Wirtschaftszahlen in Baden-Württemberg: Kammern nehmen die Politik in die Pflicht

Auch die IHK Heilbronn-Franken vermisst den Schwung in der Wirtschaft. "Die Herausforderungen für unsere Betriebe sind gewaltig. Unsere Umfrage zeigt erneut, dass die Unternehmen zunehmend auch die Politik dafür verantwortlich machen", kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring die jüngste Konjunkturumfrage zum ersten Quartal 2024. So sehen 36 Prozent der Firmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein erhebliches Geschäftsrisiko, das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Das größte Geschäftsrisiko sehen die Unternehmen aber in der Inlandsnachfrage und im Fachkräftemangel.

Leichter wirtschaftlicher Aufschwung in einzelnen Bereichen: Regionales Baugewerbe erholt sich langsam

In der regionalen Umfrage bezeichneten 28 Prozent der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut, das sind immerhin drei Prozentpunkte mehr als vor drei Monaten. Vor allem im Baugewerbe, das besonders stark von der Flaute betroffen war, laufen die Geschäfte allmählich wieder besser. "Das ist aber noch nicht mehr als ein Lichtblick auf niedrigem Niveau", sagte Döring. Es gebe keinen Grund zur Entwarnung. Während sich die Geschäftslage in der regionalen Industrie und im Handel zuletzt kaum verändert hat, vermelden die Dienstleister einen leichten Stimmungsaufschwung.

Wirtschaft in Heilbronn in Schieflage: Dehoga bleibt das Sorgenkind

Sorgenkind der regionalen Wirtschaft bleibt das Hotel- und Gaststättengewerbe. Nur 29 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage, im Vorquartal waren es noch 31 Prozent. 18 Prozent (Vorquartal zehn Prozent) sind mit den Geschäften unzufrieden." Zumindest sind die Aussichten nicht mehr ganz so trübe", sagte Elke Döring. "Mit 24 Prozent hat sich die Zahl der Pessimisten im Hotel- und Gaststättengewerbe immerhin halbiert", berichtet die IHK-Hauptgeschäftsführerin.

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