Hochwasser in Slowenien führt bei Audi und VW zu Produktionsausfällen
Besonders Audi in Ingolstadt und Volkswagen in Wolfsburg sind von massiven Produktionsausfällen betroffen. Wie ist die Lage am Audi-Standort Neckarsulm?

In Folge des Hochwassers in Slowenien ist ein Unterlieferant für Motorkomponenten zurzeit nur eingeschränkt lieferfähig. Das hat Folgen für die Produktion im Volkswagen-Konzern. Aufgrund der eingeschränkten Lieferfähigkeit kann es bei der Fertigung der Audi-Modelle A1 (Martorell, Spanien), A3 und Q2 (Ingolstadt) sowie Q3 und TT (Györ, Ungarn) nach Angaben des Unternehmens zu temporären Produktionsausfällen kommen.
Keine Probleme in Neckarsulm
Bei Audi in Neckarsulm läuft die Produktion derzeit reibungslos. Am Standort in der Region fertigt der Autobauer die Modelle A4, A5 Cabrio, A6, A7 und das Flaggschiff A8. Am Heilbronner Standort Böllinger Höfe laufen die Modelle R8 und der vollelektrische E-Tron GT von der Tochterfirma Audi Sport GmbH vom Band.
Einschichtbetrieb in Ingolstadt
Anders sieht es hingegen am Stammsitz von Audi aus. "Vom 11. bis einschließlich 15. September findet in Ingolstadt auf der Montagelinie 3 (A3 und Q2) keine Produktion statt, auf der Montagelinie 2 wird in diesem Zeitraum im Einschichtbetrieb gefertigt", sagte eine Sprecherin im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Fertigung in dem Zulieferer-Betrieb in Slowenien wieder vollständig aufzunehmen. Zusätzlich unterstütze der Volkswagen-Konzern die Aufräumarbeiten vor Ort durch Fachpersonal.
Kurzarbeit in Volkswagen-Werken
Seit vergangenem Montag fallen im Volkswagen-Werk Wolfsburg vereinzelt Schichten aus, heißt es von Europas größtem Autohersteller. Auch in Emden und Osnabrück wurde die Produktion gedrosselt. Das portugiesische Werk in Palmela bei Lissabon hatte sogar angekündigt, die Montage ab diesem Montag für bis zu zwei Monate komplett zu stoppen. Von den Ausfällen in Wolfsburg, wo vor allem Golf und Tiguan gebaut werden, sind einem Sprecher zufolge abwechselnd alle vier Montagestrecken betroffen. "Die reduzierte Fahrweise gilt zunächst für drei Wochen", heißt es. Es gehe dabei aber immer nur um einzelne Schichten. "Es gibt keinen Tag, an dem alle Schichten ausfallen und das Werk komplett ruht." Die betroffenen Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit.
Plan wird erarbeitet
Volkswagens Einkaufsvorstand Dirk Große-Loheide, der in selber Funktion auch schon bei Audi tätig war, hatte sich vergangene Woche zuversichtlich gezeigt, den Lieferengpass zügig beheben zu können. Bis Ende September werde man einen Plan haben, wie es weitergehen soll, kündigte er am Rande der Automesse IAA Mobility in München an: "Ende des Jahres ist das Thema ausgestanden."