Gummibärchen sind wieder da: Lidl und Haribo einigen sich
Mehr als ein Jahr lang tobte der Streit zwischen Lidl und Haribo – und so lange gab es keine Produkte des Bonner Süßwarenherstellers im Discounter. Das ändert sich jetzt.
Die Gummibären kehren zurück: Nach mehr als einem Jahr Preiskampf haben sich Lidl und Haribo geeinigt. Der Süßwarenhersteller aus Bonn, der vom Neckarsulmer Discounter während des Konflikts rigoros ausgelistet worden war, darf nun wieder in liefern. In einigen Filialen von Lidl stehen die Fruchtgummis von Haribo sogar schon wieder in den Regalen, heißt es in Medienberichten. Beide Seiten bestätigten demnach die Einigung.
"Wir können die Zusammenarbeit mit Haribo in Deutschland und die schrittweise Listung von Haribo-Produkten in unseren Filialen bestätigen", erklärte Lidl. Ein Sprecher von Haribo sagte: "Wir freuen uns sehr, dass unsere Produkte nun wieder bei Lidl zu finden sein werden." Die Lebensmittel-Zeitung hatte als Erstes darüber berichtet.
Verhandlungen zwischen Lidl und Haribo
Der Discounter war seit April 2023 von Haribo nicht mehr beliefert worden. Lidl wolle Produkte nur "zum angemessenen Preis" verkaufen, sagte der damalige Deutschland-Chef Christian Härtnagel damals. "Bei vielen Marken ist das geglückt. Mit Haribo stehen wir aber noch in Verhandlungen, konnten uns bisher nicht einigen." Zwischen Händlern und Herstellern kommt es regelmäßig zu solchen Auseinandersetzungen.
Nicht nur bei Lidl, sondern auch bei anderen Handelsketten wie Rewe, Edeka oder Kaufland werden dann auch mal die Produkte des Lieferanten ausgelistet, also nicht mehr nachbestellt. Ziel ist dabei, Druck durch die Umsatzverluste zu erzeugen: Der Hersteller muss weniger Menge produzieren und hat weniger Einnahmen, während die Belegschaft und die Werke auf die bisherige Absatzmenge ausgelegt sind.
Mehrere Auseinandersetzungen zwischen Haribo und dem Handel
Gerade mit Haribo hat es in den vergangenen Jahren mehrfach solche Eskalationen gegeben – ein Zeichen, dass der Bonner Süßwarenriese sich seiner Position als führender Hersteller seiner Branche bewusst ist und selbstbewusst in den Verhandlungen auftritt. Im benachbarten EU-Ausland werden schließlich deutlich höhere Preise für die gleichen Artikel verlangt.
Im Zuge der verschärften Inflation seit Anfang 2022 haben mehrere Snack- und Süßwarenhersteller ihre Preise deutlich angehoben. Parallel wurden die Füllmengen in den Verpackungen verrringert, was Handelsexperten als "Shrinkflation" bezeichnen. Der Haribo-Konkurrent Katjes wurde für solch ein Vorgehen erst vor wenigen Monaten von Verbraucherschützern mit der "Mogelpackung des Jahres" ausgezeichnet.