Erfolgsgeschichte der neuen Lavatec geht weiter
Heilbronn - 60 Mitarbeiter sollte die im vergangenen Juni nach einem Jahr in der Insolvenz wieder wachgeküsste Firma Lavatec nach zwölf Monaten haben. So jedenfalls lautete der Plan von Wolf-Peter Graeser, der damals eher für optimistisch gehalten wurde - schließlich wäre schon das eine Verdreifachung der Mannschaft gewesen, mit der er den Neustart wagte
Heilbronn - 60 Mitarbeiter sollte die im vergangenen Juni nach einem Jahr in der Insolvenz wieder wachgeküsste Firma Lavatec nach zwölf Monaten haben. So jedenfalls lautete der Plan von Wolf-Peter Graeser, der damals eher für optimistisch gehalten wurde − schließlich wäre schon das eine Verdreifachung der Mannschaft gewesen, mit der er den Neustart wagte. Jetzt ist das erste Jahr noch nicht einmal vorüber, und die Lavatec Laundry Technology GmbH hat bereits 70 Mitarbeiter.
Wachstum Etwa 90 Prozent von ihnen hat er aus der alten Lavatec-Mannschaft rekrutiert: Vor der Pleite beschäftigte der Wäschereimaschinenhersteller in Heilbronn etwa 200 Mitarbeiter. "Wir werden auf jeden Fall noch neue Leute einstellen", sagt Graeser, der konkret einige Elektriker, Elektroniker und Konstrukteure sucht. Wenn sich der Auftragseingang weiter positiv entwickle, würden noch weitere neue Stellen geschaffen. Darüber hinaus habe die neue Lavatec mit vielen Zulieferbetrieben im Umkreis konstante Geschäftsbeziehungen aufgebaut, betont der neue Inhaber, dessen Strategie offenbar auch bei den Kunden gut ankommt.
"Das Vertrauen des Marktes nimmt stetig zu", freut sich Graeser. "Wir haben schon wieder Maschinen in die ganze Welt geliefert." Das Rumpfgeschäftsjahr 2010 habe man über den Erwartungen und trotz der Akquisitionskosten, die im vergangenen Jahr angefallen sind, mit einem Gewinn abgeschlossen. Auch im laufenden Jahr seien die Auftragseingänge sehr gut. "Wir partizipieren auch an der anziehenden Konjunktur", weiß der geschäftsführende Gesellschafter. "Wir sind mit unserer Mannschaft auf gutem Weg zurück zu alter Stärke." Graeser betont nochmals, dass nicht die Beschäftigten oder die Produkte, sondern das alte Management für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten verantwortlich gewesen sei.
Auch die Auslandstöchter tragen zum Wachstum des wiedererstandenen Unternehmens bei: Insbesondere in Frankreich und in den USA sei Lavatec ein glänzender Einstand gelungen, sagt Graeser. In den USA, in Kanada, in Italien und in Frankreich verfüge die Lavatec inzwischen über eine flächendeckende Händler- und Servicestruktur.
Michael Unser von der Neckarsulmer IG Metall zieht den Hut vor Graesers Leistung. "Bei ihm kann man sich auf ein Wort verlassen", lobt er den Unternehmer. Holger Blümle, der Insolvenzverwalter der alten Lavatec GmbH Co. KG, ist ebenfalls beeindruckt: "Als wir 2009 in das insolvente Unternehmen gekommen sind, blieb uns auf Grund des sehr spät gestellten Insolvenzantrags kaum Reaktionszeit", sagt er. "Wir waren gezwungen, den Betrieb von heute auf morgen einzustellen." Umso mehr freut er sich über das Happy End: "Wenn man mit etwas Abstand sieht, wie sich das Unternehmen entwickelt hat, waren unsere Anstrengungen sicherlich mehr als gerechtfertigt."