Ein Unternehmer im besten Wortsinn: Manfred Wittenstein wird 80
Manfred Wittenstein feiert am heutigen Freitag seinen 80. Geburtstag. Als Unternehmer und Funktionär hat er auch in der Region viel bewirkt, heute liegt dem Taubertäler seine Stiftung besonders am Herzen.

Visionär, Unternehmer, Funktionär - Manfred Wittenstein feiert am heutigen Freitag seinen 80. Geburtstag. Und wie es sich für den heimatverliebten und kulturbeflissenen Taubertäler gehört, lädt er seine Gäste zu einer musikalischen, visuellen und kulinarischen Zeitreise in die Weikersheimer Tauber-Philharmonie ein.
Von Damenhandschuhen zu Planetengetrieben
Manfred Wittenstein, 1942 in Berlin geboren, übernahm 1979 das elterliche Unternehmen, das sich seit der Gründung 1949 auf Doppelkettenstichmaschinen zur Herstellung von Damenhandschuhen spezialisiert hatte. Wittenstein richtet das Unternehmen neu aus, und zwar auf die Produktion von Planetengetrieben, die neben gestellfesten Wellen auch Achsen besitzen, die auf Kreisbahnen im Gestell umlaufen.
Erfolgreicher Ausbau des Unternehmens
Wittenstein trieb nicht nur die technische Entwicklung des Unternehmens voran, sondern auch die Internationalisierung. Heute ist die Gruppe in rund 20 Ländern weltweit vertreten und beschäftigt 2785 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug zuletzt 461,7 Millionen Euro. Auch am Stammsitz Igersheim wächst das Unternehmen kontinuierlich.
Im Jahr 2007 wurde Manfred Wittenstein Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) gewählt. Drei Jahre führte der Igersheimer den wichtigen Branchenverband. 2011 wurde Wittenstein zum "Entrepreneur des Jahres 2011" in der Kategorie Industrie gewählt.
Fast wäre er IHK-Präsident geworden
Auch in der Region engagierte sich der Unternehmer aus dem Taubertal. So galt er 2012 als erster Anwärter für das Amt des Präsidenten der IHK Heilbronn-Franken, nachdem Thomas Philippiak nach einer Wiederwahl nicht mehr kandidieren durfte. Doch kurz vor der Wahl zog Wittenstein seine Kandidatur völlig überraschend und ohne Angabe von Gründen zurück. So folgte Harald Unkelbach Philippiak als IHK-Präsident nach.
2014 zog sich Manfred Wittenstein aus der operativen Führung des Unternehmens zurück und übernahm den Aufsichtsratsvorsitz, den er bis heute innehat. Sein Unternehmen sieht er beim Vorstandsvorsitzenden Bertram Hoffmann in besten Händen, auch Wittensteins Tochter Anna-Katharina gehört dem Vorstand an.
Die Stiftung soll Mensch und Technik vereinen
Einen Herzenswunsch erfüllte sich Wittenstein im September 2021 mit der Gründung der Wittenstein-Stiftung. Im Zentrum der Stiftung steht "die Klärung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Technik, Natur und Gesellschaft sowie die Beschleunigung von notwendigen Transformationsprozessen", teilt das Unternehmen mit.
Oder wie Manfred Wittenstein es ausdrückt: "Mit unseren Förderungen wollen wir dazu beitragen, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu erhalten, gleichzeitig jedoch Wohlstand und Beschäftigung zu sichern." Wie stets in seinem Leben ist dem Unternehmer auch hier der Austausch mit Gesellschaft, Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern enorm wichtig.