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Dieter Schwarz ist an der Spitze angekommen

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Der Heilbronner Handels-Krösus hinter den Marken Lidl und Kaufland gilt wieder als reichster Deutscher. Doch er verfügt nicht über das einzige mutmaßliche Milliarden-Vermögen in der Region.

Nun hat also auch der letzte Rechentrick nicht mehr gefruchtet. Konnten sich vergangenes Jahr noch die Geschwister Stefan Quandt und Susanne Klatten, immerhin Großaktionäre bei BMW, vor Dieter Schwarz positionieren, so steht der Heilbronner Unternehmer dieses Jahr in der Liste der 500 reichsten Deutschen des "Manager Magazins" ganz vorne: 36,5 Milliarden Euro schreiben die Autoren dem 83-Jährigen und seiner Familie zu, trotz der Stiftungs-Konstrukte, in die mittlerweile neben Lidl und Kaufland auch die Entsorgungssparte Prezero der Schwarz-Gruppe untergebracht ist.

Eine Frage der Familie

Einzig die Nachfahren der Aldi-Gründer würden noch vor Schwarz liegen, würden die Macher des Magazins sie zusammenrechnen. Trotz der seit Jahrzehnten zementierten Spaltung in Aldi-Nord und Aldi-Süd sind die Familien schließlich sehr nah verwandt. In Summe kämen sie übrigens auf 45,7 Milliarden Euro.


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Leider ist das mit der Familienzugehörigkeit nämlich so eine Sache. Manchmal legen die Verfasser alle Eigentümer an einem Unternehmen zusammen, egal ob sie miteinander verwandt sind oder nicht. Anderswo spalten sie wiederum die Stämme in Einzelvermögen auf.

Die Zwillinge Thomas und Andreas Strüngmann, Großaktionäre unter anderem bei Biontech, werden da zum Beispiel separat aufgeführt, während andererseits die Familien Blanc und Fischer, denen die Oberderdinger Blanc & Fischer Familienholding mit den Aushängeschildern EGO und Blanco gehört, als Einheit gewertet werden - dabei gehen die beiden Familien auf zwei Geschäftspartner zurück, jedoch nicht auf Verwandte.

Heftige Einbußen bei den Bechtle-Eignern

Unter dem Strich stehen diesmal fünf Milliarden-Vermögen in Heilbronn-Franken: Auf Dieter Schwarz folgen die Familie Würth, die Familie Schick-Krief, die Familie Hagenmeyer und nun auch die Eigner des Baukonzerns Leonhard Weiss, die - miteinander verwandten - Familien Weiss, Schmitt-Weiss und Schmitt. Auffällig ist der Rückgang des Vermögens bei der Familie Schick-Krief: Da sie immer noch größter Aktionär beim IT-Dienstleister Bechtle ist, wirkte sich der in der aktuellen Wirtschaftskrise nahezu halbierte Aktienkurs unmittelbar auf ihr Gesamtvermögen aus.


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Fast überall Zuwächse

Dies ist aber der einzige Vermögensverlust unter den 13 Familien und Einzelpersonen der Region, die dieses Jahr in der Liste stehen. Auf die Aufsteiger Weiss, Schmitt-Weiss, Schmitt folgen die Familien Blanc und Fischer mit unverändert 700 Millionen Euro Gesamtvermögen. Der Familie von Gerhard Sturm, zu einem Drittel Eigner von EBM-Papst, werden 500 Millionen Euro zugeschrieben. Jeweils um 50 Millionen legten die Vermögen der Besitzer der beiden anderen Drittel, der Familien Philippiak und Silke Ziehl, zu. Ebenfalls um 50 Millionen Euro reicher soll die Familie Rettenmaier sein, der unter anderem die Schwertransporter-Gruppe TII um den Pfedelbacher Hersteller Scheuerle gehört.

Mehr Vermögen sollen auch die beiden Stämme der Familie Layher aufgehäuft haben, die den gleichnamigen Güglinger Gerüsthersteller und nebenbei reichlich Immobilien in der Region besitzen - Gesamtwert: 500 Millionen Euro. Keine Veränderungen gab es hingegen bei Christian Berner, der vor einigen Jahren den Künzelsauer Handwerks-Ausrüster von seinem Vater Albert Berner übernommen hat, sowie bei der Familie Bürkert, den Besitzern des gleichnamigen Ventilherstellers aus Ingelfingen.


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Gekürzte Liste

Seit es keine konkurrierende Liste aus dem Springer-Verlag mehr gibt - zuletzt erschien sie in der "Welt am Sonntag" - , hat das "Manager Magazin" sich wieder auf die Auflistung der 500 größten Vermögen beschränkt. Leider, denn tatsächlich erfasst wurden zwar die reichsten 1000 Deutschen, nur eben nicht veröffentlicht. Dabei tauchten auch in der zweiten Hälfte in den vergangenen Jahren allerlei Unternehmerfamilien aus der Region auf: die Wirthweins und die Läpples, die Wittensteins und die Dieffenbachers, die Schunks und die Rheins, Uwe Ziehl und Hans Bühler und noch einige mehr.


Dieser Artikel stammt aus der Wirtschaftsstimme, die am Dienstag, 22. November, der Tageszeitung beiliegt. Die Themen sind Logistik, neues Arbeiten und die konjunkturellen Aussichten. Außerdem gibt es das Ranking der größten Unternehmen in der Region.

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