Bunte Nägel aus der Region

Von der Garagenfirma zu einem international agierenden Unternehmen: Dass das nicht nur für die amerikanischen Internet-Eigenbrötler von Apple, Google oder Hewlett-Packard möglich ist, bewies Manuela Oettinger in den vergangenen 28 Jahren. Aus einem kleinen Nagelstudio erschuf sie ein international handelndes Unternehmen mit mehreren Geschäftszweigen, Produktions- und Lagerflächen von mehr als 3000 Quadratmeter und eigenen Schulungsräumen. In diesem Jahr feiert ihr erstes Unternehmen, Nails2000, 25-jähriges Bestehen.

Angefangen im heimischen Wohnzimmer

"Das mit dem Nageldesign wollte ich einfach mal probieren", erinnert sich Manuela Oettinger an die Anfänge ihres Nagelstudios 1993 - damals noch im heimischen Wohnzimmer und der Garage in Neuenstadt am Kocher. "Ich habe schnell gemerkt, dass die Kunden zufrieden sind, deshalb habe ich dann eine Einliegerwohnung zum Studio umgebaut." Der nächste Schritt war der Erkenntnis geschuldet, dass ihre Kunden nicht nur Nägel gemacht bekommen wollten, sondern auch Gele und Nagellacke kaufen. 1996 begann sie deshalb unter dem Namen Nails2000 den Vertrieb und Verkauf von Produkten mit ihrem eigenen Logo. Auch eine lange Tradition bei Nails2000 haben Schulungen. "Damals wurden es erst drei, dann vier Nageltische und dann haben wir mit Schulungen zur Nageldesignerin angefangen", erzählt die 53-Jährige.

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Kunden wollten Gele gleich kiloweise

Manuela Oettinger begann, Handelsvertretungen in verschiedenen Ländern aufzuziehen. "Das ging einige Zeit gut, dann haben die ersten Handelsvertretungen geschwächelt", erinnert sie sich. "Selbstständigkeit mit Schulungen und Verkauf ist nicht immer einfach - heute ist das Geschichte." 2006 entschied sich Oettinger zur Expansion und für einen Neubau an dem Ort, an dem sie bis heute ihr Unternehmen betreibt: Langenbrettach. Bis dahin hatte die Geschäftsfrau die Produkte bei Zulieferern gekauft. "Irgendwann sagte ich mir, dass ich meine eigenen Farben mischen möchte. Und da immer mehr Kunden auch Kilogele von mir kaufen wollten, lag es nahe, diese selber zu produzieren." Der Schritt zur Gründung eines weiteren Firmenzweiges, den sie 2009 unter dem Namen Internail ins Handelsregister eintragen ließ, lag für sie somit auf der Hand. Mit einem Lächeln erinnert sich die heute 53-Jährige zurück an die Anfänge dieses Unternehmens. "Meine erste Maschine war eine alte Hackfleischmaschine von der Bundeswehr."

Die Idee hinter Internail: Unternehmen können UV-Gele kaufen, versehen mit ihrem eigenen Logo - auch das kann von Internail gestaltet werden. Heute liefert die Firma in die ganze Welt UV-Gele und andere Flüssigkeiten, hat fast 50 Angestellte und bildet in jeder Abteilung aus: von Lager und Logistik über Labor, Produktion und Verkauf bis zum Mediengestalter.

Corona als Chance

"Step by step immer einen Schritt weiter", lautet die Devise von Manuela Oettinger. Das zeigte sich in der Corona-Krise, die auch die Nagelbranche traf. Die Unternehmerin sah darin Potenzial. "Wir dachten, dass es doch möglich ist, das während der Pandemie gefragteste Produkt zu produzieren: Desinfektionsmittel." So gibt es seit 2020 die Firma Intersolution , die sich auf - ebenfalls personalisierte - Desinfektionsmittel und Handgele spezialisiert hat.

Wo es in Zukunft hingehen wird? "Die Firma geht so langsam in die zweite Generation", erklärt Oettinger mit Blick auf ihre zwei Kinder. "Mein Sohn arbeitet als Produktionsleiter bei uns und meine Tochter studiert und wird in Zukunft Marketing und Vertrieb von Nails 2000 managen." Noch ist es nicht so weit. Derzeit ist Manuela Oettinger im Gespräch mit einer Universität bezüglich eines "innovativen Forschungsprojektes", über das sie noch nichts Genaueres preisgeben möchte.

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