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Boom im Gewerbebau hilft Riexinger

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Brackenheim Türenhersteller ist bis weit ins nächste Jahr ausgelastet - Auch ECE auf Kundenliste

Von Heiko Fritze

Seit vier Jahren sind sie komplett unter dem Dach der Novoferm-Gruppe. Und Thomas Hage ist darüber hochzufrieden. „Wir haben damit eine ideale Konstellation“, erläutert der Geschäftsführer der Türenwerke Riexinger: 2003 hatte der Thyssen-Krupp-Konzern Novoferm an die japanische Sanwa-Gruppe verkauft, und für diese gilt Novoferm als Europa-Standbein. Die Gründer-Familie Riexinger stieg gleichzeitig endgültig aus dem Unternehmen in Brackenheim-Hausen aus.

Der Verkauf kam zu einem Zeitpunkt, als die Umsätze infolge der Krise im Gewerbebau am Sinken waren, berichtet Hage. Von einst mehr als 70 Millionen Euro ging es bis unter 60 Millionen abwärts. Doch seit eineinhalb Jahren brummt das Geschäft wieder. „Die Preiserholung setzte allerdings erst dieses Jahr wieder ein“, sagt der Geschäftsführer.

Das Hausener Werk stellt innerhalb der Novoferm-Gruppe als einer von zwei deutschen Standorten Feuerschutztüren her. Vor allem Großprojekte werden von Hausen aus beliefert, jüngst etwa die Neue Messe Stuttgart. Auch das Heilbronner ECE-Center bekommt Brandschutztüren aus dem Zabergäu.

„Wir sind ausgelastet bis weit ins nächste Jahr hinein“, berichtet Hage. Knapp 75 000 Türen würden in diesem Jahr wohl produziert, meistens maßgeschneidert für die jeweiligen Projekte. Der Umsatz wird voraussichtlich 65 Millionen Euro erreichen. „Zurzeit sind aber viele Projekte noch Nachholinvestitionen“, erzählt er. „Bei den Neugenehmigungen liegen wir nur auf dem Niveau des Jahres 2006.“ Und es sei kaum eine Tendenz nach oben festzustellen. Ob der Branchenaufschwung stabil sei, bleibe daher abzuwarten, warnt der Geschäftsführer.

280 Mitarbeiter zählt die Belegschaft in Hausen, hinzu kommen 50 Monteure und Vertriebsleute in Büros in Deutschland. Der Exportanteil ist hingegen recht gering und liegt bei 25 Prozent. „Im Ausland gibt es jeweils eigene Brandschutznormen, die wir teuer zertifizieren lassen müssten“, erläutert Hage. „Statt dessen hat Novoferm in vielen Ländern eigene Feuerschutztüren-Hersteller.“

Das Hausener Werk, in dem Riexinger seit 1972 produziert, wird unterdessen laufend modernisiert. Effizienzsteigerung steht für Hage ganz oben auf der Tagesordnung. Nächstes Projekt sind zwei neue Fertigungs- und Veredelungslinien, um den Versand zu beschleunigen - dafür werde das Unternehmen nächstes Jahr mehrere Millionen Euro ausgeben, kündigt er an.

Die Türenwerke Riexinger wurden 1945 von Gustav Riexinger als Schlosserei in Heilbronn-Böckingen gegründet. Während des Wirtschaftswunders spezialisierte er sich auf die Türenherstellung. 1993 verkauften die Eigner erstmals Anteile an die Novoferm-Gruppe. Sie übernahm 1999 die Mehrheit, ehe sie 2003 die letzten 25 Prozent hinzukaufte.

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