Stimme+
Bad Urach
Lesezeichen setzen Merken

Autozulieferer Eissmann ist insolvent – 1000 Arbeitsplätze in Deutschland bedroht

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Der Spezialist für Innenausbau aus Bad Urach ist zahlungsunfähig. Das weltweit agierende Unternehmen hat rund 5000 Mitarbeiter, davon rund 1000 in Deutschland.

Eissmann steckt offenbar schon länger in der Krise.
Eissmann steckt offenbar schon länger in der Krise.  Foto: Jan-Peter Kasper (dpa-Zentralbild)

Der Autozulieferer Eissmann Automotive Deutschland aus Bad Urach hat am Mittwoch beim Amtsgericht Tübingen einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen mit rund 5000 Mitarbeitern – davon rund 1000 in Deutschland – an 17 Standorten weltweit produziert nach eigenen Angaben für „alle namhaften Automobilhersteller und -zulieferer“ weltweit Verkleidungskomponenten wie Mittelkonsolen, Armauflagen, Türverkleidungen oder Schaltgriffe.

Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete Eissmann Automotive einen Umsatz in Höhe von 367 Millionen Euro. Gegründet wurde das Unternehmen 1964.

Eissmann leidet schon lange unter den schwierigen Bedingungen in der Autobranche

Eissmann steckt offenbar schon länger in der Krise. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete von großen Problemen in Folge von Rezessionseffekten, hohen Energie- und Materialkosten sowie stark gestiegenen Zinsen. Diese Probleme hätten auch durch kürzlich eingeleitete Sanierungsmaßnahmen nicht kompensiert werden können, hieß es.

Auch Großkonzerne wie Bosch, ZF und  Continental bauen in großem Stil Personal ab

Dazu kommt die weltweit sinkende Nachfrage nach Autos und der hohe Kostendruck in der Branche durch die Transformation hin zur Elektromobilität. Darunter leidet derzeit die gesamte Branche, weshalb auch Konzerne wie Bosch, ZF Friedrichshafen oder Continental bereits tausende Arbeitsplätze abgebaut haben.

In den kommenden drei Monaten sind die Gehälter der Eissmann-Beschäftigten über das Insolvenzausfallgeld gesichert. Der Betrieb soll möglichst reibungslos weiterlaufen, auch die ausländischen Eissmann-Töchter sollen aus der Insolvenz herausgehalten werden, hieß es. 

Bei Audi hat man von der Situation bei Eissmann Kenntnis haben und steht in engem Austausch mit dem Zulieferer. „Auswirkungen auf unsere Produktion gibt es aktuell keine“, sagt ein Audi-Sprecher auf Anfrage. „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns darüber hinaus nicht zu weiteren Details äußern können. Ganz allgemein gilt: Bei Audi versuchen wir, Lösungen gemeinsam mit unseren Lieferanten auf einer partnerschaftlichen Ebene zu erarbeiten."


Mehr zum Thema

Das Logo des Industriekonzerns Bosch ist an der Hauptverwaltung zu sehen.
Arbeitsplätze
Lesezeichen setzen

Autozulieferer Bosch plant weiteren Stellenabbau – 500 Arbeitsplätze sind betroffen


 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben