Magna will Näher wieder
Markgröningen - Erst wollte sie den Standort schließen, dann hat sie ihn verkauft – und nun will sie ihn wieder zurück: Die österreichisch-kanadische Magna-Gruppe plant die erneute Übernahme der Näher Automotive GmbH in Markgröningen.
Markgröningen - Erst wollte sie den Standort schließen, dann hat sie ihn verkauft − und nun will sie ihn wieder zurück: Die österreichisch-kanadische Magna-Gruppe plant die erneute Übernahme der Näher Automotive GmbH in Markgröningen. Eine entsprechende Fusions-Anmeldung beim Bundeskartellamt bestätigte der Kornwestheimer Bezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE, Andreas Klose.
Schließungspläne
"Optimismus ist gerechtfertigt", meint der Gewerkschaftschef. "Es besteht nun aber ein großer Anspruch an Magna, das Vertrauen der Belegschaft wieder herzustellen." Schließlich kündigte der Konzern Anfang vergangenen Jahres an, das Werk Markgröningen stillzulegen. Kurz darauf hieß es, bis 2013 sollten nur noch 100 der 800 Stellen übrig sein. Ende August, nach massiven Protesten der Belegschaft, kam es doch anders: Das Unternehmen wurde an die Eigner der Pelzer-Gruppe mit Sitz in Witten veräußert, die sich ohnehin auf Innenverkleidungen in Fahrzeugen spezialisiert haben. Die neuen Besitzer führten das Werk als eigenständiges Unternehmen weiter, es wurde nicht in die Gruppe integriert.
Dass es nun wieder zurück zu Magna gehen soll, die zuvor schon seit 1997 Eigner war, sei vor allen Dingen auch Wunsch der Kunden gewesen, ist Klose berichtet worden. "Die Auslastung ist jedenfalls nach wie vor hoch, und es besteht eine hohe Kundenzufriedenheit", sagt er. Ob allerdings die Produktion am bisherigen, eigentlich zu beengten Standort bleibe, sei ungewiss. Vor der Ankündigung, das Werk zu schließen, hatte Magna schon 2010 offiziell die Suche nach einem neuen Standort verkündet. Nun wolle der Konzern zunächst einmal seine Standorte im Bereich Innenraum-Akustik in der Region bewerten und dann über die nächsten Schritte entscheiden, wurde Klose mitgeteilt. "Für uns ist das aber jetzt schon ein Teilerfolg."
Keine Stellungnahme zu dem Vorhaben wollte die Geschäftsführung bei Näher Automotive abgeben. Auch bei Magna Exteriors & Interiors in Aschaffenburg gab sich Pressesprecher Waldemar Benhardt zugeknöpft. Das Prozedere beim Bundeskartellamt sei noch nicht abgeschlossen, teilte er lediglich mit. "Mehr kann ich nicht kommentieren."