Weniger Gebühren für Händler bei elektronischer Bezahlung: Kadner Solutions will Unternehmen dabei helfen

Nicolas Kadner kommt aus dem Ruhrgebiet - genauer gesagt aus Mülheim. Vor zwei Jahren zog der Wirtschaftsinformatiker mit einem Master in IT-Management aus familiären Gründen nach Heilbronn. Anfang vergangenen Jahres gründete der 35-Jährige mit einem Gründungszuschuss und eigenen Mitteln die Kadner Solutions GmbH. Das Ein-Mann-Unternehmen beschäftigt sich mit Zahlungsprozessen. Kadners Ziel: Einsparungen für die Händler erzielen. Bezahlt ein Kunde bei einem Händler beispielsweise mit Karte, werden für den Händler Gebühren fällig. Gleiches gilt auch bei Zahlungen in einem Online-Shop. 

Unternehmer in Heilbronn hilft Händlern günstigere Zahlungssysteme einzuführen

Kadner bietet Unternehmen eine kostenlose Potenzialanalyse an. „Das ist ein Risiko“, erklärt der Gründer. Bei Kleinunternehmen sei das aber keine große Beratungsleistung. Diesen Betrieben zeige er Bezahlmöglichkeiten auf und biete Ihnen günstigere Verträge als am Markt üblich an. Geld bekommt Kadner durch die Provision der Zahlungsdienstleister für seine Vermittlung. Möchte eine Zahnarztpraxis etwa EC-Kartenzahlung einführen, bietet der 35-Jährige den entsprechenden Vertrag mit einem Zahlungsdienstleister an.

Ab einer mittelständischen Größe eines Unternehmens zahle auch das Unternehmen selbst. Die fällige Summe für Ausschreibungen versuche er aber, bei einer erfolgreichen Vermittlung, mit der Provision zu verrechnen, erzählt Nicolas Kadner. Bei großen Konzernen werde seine Leistung als Unternehmensberatung entsprechend bezahlt. Diese klassische Beratung beinhalte alles, „einmal von der Ausschreibung bis zur Umsetzung“. Dazu gehöre unter anderem auch, dass getestet werde, ob das System in der Praxis funktioniert. 

Kadner arbeitet unter anderem mit Volksbank-Töchtern zusammen

In Ausschreibungsverfahren nimmt Kadner alle relevanten Dienstleister mit auf. Auf Wunsch auch solche außerhalb seines Netzwerkes. „Ich arbeite zum Beispiel mit ein paar Töchtern der Volksbank zusammen.“ Das seien etwa First Cash Solution oder Vobapay, aber auch andere Dienstleister wie Team Bank oder Unzer. 

Die Kontakte zu diesen Zahlungsdienstleistern hat Nicolas Kadner durch seine vorherige Arbeit unter anderem bei Tengelmann E-Stores, Netto Digital und Babymarkt. 

IHK und Innovationsfabrik bieten Neugründern in Heilbronn auch Möglichkeit zum Austausch

2024 startete Kadner in die Selbstständigkeit, dass sei herausfordernd gewesen. „Im ersten Jahr probiert man erstmal viel aus.“ Man müsse die Unternehmen zunächst auch auf sich hinweisen. Doch mittlerweile habe er eine Lösung bei einem führenden Händler für Bootszubehör, der AWN GmbH, etabliert. Und zum Beispiel auch Filialen des Modeanbieters Hessnatur mit Zahlungssystemen ausgestattet.

Weitere Aufträge seien in Sicht, für dieses Jahr ist der Unternehmer positiv gestimmt. „Letztes Jahr gab es Tage, da hätte ich ‚Juhu‘ schreien können, an anderen Tagen laut schreien“, sagt Kadner und lacht. Gerade im ersten Jahr sei das größte Problem gewesen, dass zwei Kunden Insolvenz angemeldet haben. Das tue weh. 

Bei der Gründung habe Heilbronn als Standort keine große Rolle gespielt, erklärt der Geschäftsführer. Doch es gebe hier Vorteile: „Hier hat man das Gefühl als Unternehmer abgeholt zu werden.“ Die  Industrie- und Handelskammer (IHK)  sei hier sehr aktiv und auch die Innovationsfabrik biete Möglichkeiten, sich mit anderen Unternehmern auszutauschen. „Für Neugründer ist Heilbronn ein sehr sehr gutes Ziel“, meint Kadner.