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100 Jahre Vollert in Weinsberg: Von der Schlosserei zum Spezialanlagenbauer

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Das Familienunternehmen Vollert feiert in Weinsberg 100-jähriges Bestehen. Die Firma hat sich technologisch erfolgreich entwickelt und ist zu einem Global Player geworden.


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Von der kleinen Schlosserei zum international tätigen, spezialisierten Anlagenbauer – das Weinsberger Familienunternehmen Vollert hat eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. An diesem Freitag feiert das Unternehmen mit zahlreichen Gästen seinen 100. Geburtstag.

Vollert startete in Weinsberg mit Seilbahnen für Weinberge

Den Grundstein legt Hermann Vollert 1925, als er in Weinsberg eine Schlosserei gründet. In den Anfangsjahren konzentriert sich der Betrieb neben Schlossereiarbeiten auf Fahrradreparaturen, den Bau von Brunnen und Pumpen sowie auf die Herstellung von Weinbergseilbahnen.

Mit dieser Schlosserei in Weinsberg begann 1925 die Erfolgsgeschichte von Vollert.
Mit dieser Schlosserei in Weinsberg begann 1925 die Erfolgsgeschichte von Vollert.  Foto: Vollert

Diese Seilbahnen ebnen Vollert den Weg in die Transporttechnik, die im Laufe der Jahre immer wichtiger wird. 1939 umfasst der Betrieb eine rund 300 Quadratmeter große Werkstatt am heutigen Sitz in der Weinsberger Stadtseestraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Tod von Hermann Vollert führt dessen Frau Mina mit ihrem 20-jährigen Sohn Herbert das Unternehmen mit seinen rund zehn Mitarbeitern weiter.

Die Weinbergseilbahnen ebneten Vollert den Weg in die Transporttechnik.
Die Weinbergseilbahnen ebneten Vollert den Weg in die Transporttechnik.  Foto: Vollert

In der Folgezeit baut Vollert seine Transporttechnik weiter aus und entwickelt Lösungen etwa für die Holzindustrie, für Ziegeleien oder Keramikhersteller. Zudem baut das Unternehmen Anfang der 1960er Jahre zahlreiche Rangier- und Verladesysteme für Güterbahnhöfe oder für die Verladung von Schüttgut.

Unternehmen Vollert aus Weinsberg punktet mit zahlreichen Innovationen

1973 trumpft Vollert mit einer Innovation auf: Für die Baufirma Härer aus Schwäbisch Hall lassen die Ingenieure aus Weinsberg die Transportpaletten im Betonfertigteilwerk erstmals direkt umlaufen statt sie auf Umlaufwagen zu packen – eine platzsparende Lösung, das Prinzip des Palettenumlaufs war geboren. Eine weitere Innovation folgt ein Jahr später mit der ersten selbstfahrenden Rangieranlage. Der Rangier-Robot von Vollert kombiniert die Vorteile einer autarken Lokomotive mit denen ortsfester Teilzuganlagen.

Im Laufe der 1980er Jahre widmet sich Vollert verstärkt Intralogistiksystemen, zunächst vor allem für die Metall- und Aluminiumindustrie. In dieser Zeit treibt das Unternehmen auch seine Internationalisierung voran – zahlreiche Großprojekte werden in Lateinamerika, Asien oder Australien umgesetzt. In den 1990er Jahren gewinnen die Weinsberger neue Kunden aus der Auto- und der Luftfahrtindustrie, für die Vollert Montagelinien, Lager- und Transportsysteme produziert. Der mit der Wende einsetzende Bauboom beschert Vollert viel Geschäft durch zahlreiche neue Betonfertigteilwerke.

1999 übernimmt Hans-Jörg Vollert das Familienunternehmen in dritter Generation

1999 tritt mit Hans-Jörg Vollert die dritte Generation ins Unternehmen ein. Er übernimmt 75 Prozent der Anteile und die Geschäftsführung. Unter seiner Führung entwickelt sich das Unternehmen zum weltweiten Maschinenlieferanten und Generalunternehmer, es werden immer größere und schwerere Lasten bewegt.

In China beispielsweise errichtet Vollert ein Hochregallager für Aluminium-Coils mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen Aluminium. Hans-Jörg Vollert treibt die Internationalisierung des Unternehmens voran, 2011 werden Tochtergesellschaften in Südamerika, Russland und Asien gegründet, das Familienunternehmen ist jetzt endgültig ein Global Player.

Mit diesen Truck-Towers von Vollert können deutlich mehr Lkw auf Rastplätzen parken. Der erste Turm in Deutschland soll in Kürze entstehen.
Mit diesen Truck-Towers von Vollert können deutlich mehr Lkw auf Rastplätzen parken. Der erste Turm in Deutschland soll in Kürze entstehen.  Foto: Vollert

Auch mit Innovationen punktet Vollert weiterhin. 2018 wird mit dem VLEX ein neuartiges Zweiwege-Fahrzeug mit batteriebetriebenem Elektroantrieb für das Rangieren auf Schiene und Straße auf den Markt gebracht. 2021 entwickeln die Weinsberger ein komplett neues, platzsparendes Container-Logistikkonzept, das 70 Prozent weniger Lagerfläche und 90 Prozent weniger Transport- und Verladeprozesse benötigt und zugleich Lärm- und Schmutzemissionen verringert.

Und vor einiger Zeit hat Vollert automatisierte Lkw-Parkhäuser entwickelt. Die sogenannten Truck-Tower vergrößern die Parkmöglichkeiten auf Autobahnrastplätzen und Autohöfen. Demnächst soll der erste Truck-Tower in Deutschland entstehen, teilt Vollert mit

Vollert treibt internationale Präsenz voran

2023 gründet Vollert die Tochtergesellschaft Vollert USA, um die Märkte in den USA und Kanada besser bedienen zu können. Heute beschäftigt das Familienunternehmen rund 360 Mitarbeiter, davon 270 am Stammsitz in Weinsberg. Das Unternehmen hat Kunden in mehr als 80 Ländern und betreibt Vertriebsniederlassungen und Tochtergesellschaften in China, Brasilien, den USA und in Indien und fertigt in wachsenden Märkten auch Komponenten vor Ort.

Mit dem batteriebetriebenen Zwei-Wegefahrzeug VLEX brachte Vollert 2018 eine weitere Innovation auf den Markt.
Mit dem batteriebetriebenen Zwei-Wegefahrzeug VLEX brachte Vollert 2018 eine weitere Innovation auf den Markt.  Foto: Vollert

Besonderen Fokus legt Geschäftsführer Hans-Jörg Vollert auf Nachhaltigkeit und den ressourcenschonenden Einsatz von Rohstoffen. Als Beispiel dient das von Vollert entwickelte Bausystem Motus, das die CO2-Emissionen deutlich reduziert. Außerdem hat Vollert eine Anlage zur seriellen Herstellung von Raummodulen entwickelt, die auf eine Kombination aus Leichtbeton und Pflanzenfasern setzen, die die CO2-Emissionen um bis zu 60 Prozent reduziert.

Vollert setzt auf Nachhaltigkeit und Ingenieurskunst

Für Vollert ist das auch in Zukunft der richtige Weg. „Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern finden wir immer wieder neue Wege, den technologischen Fortschritt voranzutreiben – mit innovativen Lösungen und erstklassiger Ingenieurskunst“, sagt der Geschäftsführer. Unter dem Jubiläumsmotto „Empowering tomorrow“ will Vollert die Zukunft aktiv gestalten und das Morgen besser machen.

Das 1925 in Weinsberg gegründete Unternehmen Vollert ist heute international tätiger Anlagenspezialist mit drei Schwerpunkten. Das Unternehmen entwickelt Lösungen für die Betonfertigteilproduktion und die Betonschwellenproduktion. Der zweite Bereich umfasst Lösungen für Intralogistikprozesse, der dritte Lösungen für Rangierprozesse und Lösungen für die Kran- und Hebetechnik. Geschäftsführer Hans-Jörg Vollert engagiert sich auch stark für die Belange der regionalen Wirtschaft, zuletzt als Vorstandsvorsitzender der Südwestmetall-Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken.

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